Moderne Unternehmen stehen vor der Herausforderung, heterogene IT-Landschaften aus Cloud- und On-Premise-Systemen effizient zu verbinden. SAP Cloud Integration (CI, ehemals CPI) bildet als Kernkomponente der SAP Integration Suite die technologische Grundlage, um diese Komplexität zu meistern. Als industrieführende iPaaS-Lösung ermöglicht die Plattform nicht nur die Integration von SAP- und Nicht-SAP-Systemen, sondern unterstützt auch hybride Szenarien, in denen Cloud- und lokale Anwendungen nahtlos zusammenarbeiten.
Architektur und Grundkonzepte
SAP Cloud Integration ist als Cloud-Service in der SAP Business Technology Platform (BTP) verankert und nutzt die Cloud Foundry-Umgebung für skalierbare Bereitstellung. Die Architektur gliedert sich in drei Hauptbereiche: Eine webbasierte Design-Oberfläche zur Erstellung von Integration Flows (iFlows), eine Runtime-Umgebung für die Ausführung von Integrationslogik und Monitoring-Tools zur Nachverfolgung von Nachrichtenströmen. Im Gegensatz zur SAP Process Orchestration (PO) entfallen hier lokale Infrastrukturanforderungen, wodurch die Bereitstellung von Integrationsszenarien deutlich beschleunigt wird.
Integration Flows, visuell modelliert im grafischen Editor, bilden das Herzstück der Entwicklung. Sie bestehen aus Schritten wie Nachrichtenrouting, Formattransformation (z. B. XML zu JSON) und Adapterkonfiguration. Über Standardadapter wie IDoc, OData oder AMQP lassen sich Systeme wie SAP S/4HANA, Salesforce oder der SAP Advanced Event Mesh anbinden. Für komplexe Transformationen stehen XSLT, Groovy-Skripte oder die Integration mit SAP Graph bereit, der als vereinheitlichende API-Schicht dient.
Schlüsselfunktionen für Enterprise-Integration
Die Stärke von SAP Cloud Integration liegt in ihrer Vielseitigkeit:
- Hybride Konnektivität: Mittels SAP Cloud Connector werden On-Premise-Systeme wie SAP ERP sicher angebunden, während Cloud-to-Cloud-Integrationen über OAuth oder Open Connectors realisiert werden.
- B2B-Integration: Native Unterstützung für EDI-Standards wie EDIFACT oder ANSI X12, kombiniert mit AS2-Protokollen, ermöglicht automatisierte Partnerkommunikation (vertieft im Artikel B2B Integration mit der SAP Integration Suite).
- API-Management: Integrationsprozesse können als REST-, SOAP- oder OData-APIs exponiert und über die SAP Integration Suite verwaltet werden.
- Event-Driven-Architekturen: Durch Anbindung an den SAP Advanced Event Mesh werden Echtzeit-Ereignisse in Systeme wie SAP S/4HANA oder externe Lösungen gestreamt.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf Sicherheit: Transport-Level-Verschlüsselung (HTTPS, SFTP), Nachrichtensignaturen und die Integration von SAP Cloud Identity Authentication Services gewährleisten Compliance mit Richtlinien wie der DSGVO. Enterprise-Grade-Funktionen wie automatische Skalierung, Transaktionsmanagement und Dead-Letter-Queues sorgen zudem für Resilienz im produktiven Betrieb.
Effiziente Entwicklung mit Prepackaged Content und KI-Tools
Um Entwicklungszeiten zu verkürzen, bietet der SAP Business Accelerator Hub vorkonfigurierte Integrationspakete für branchenübliche Szenarien – von Bestellabwicklungen bis zu Lieferantenbewertungen. Diese Vorlagen können kopiert, angepasst und über den SAP Developer Hub in bestehende Flows integriert werden. Der SAP Integration Advisor ergänzt dies durch KI-gestützte Mapping-Vorschläge, die auf historischen Integrationsdaten basieren, und reduziert manuelle Mapping-Arbeiten um bis zu 80 %.
Für spezifische Anforderungen ermöglichen Customer Exits die Erweiterung standardisierter iFlows, während der ProcessDirect Adapter die Kommunikation zwischen einzelnen iFlows orchestriert. Die Edge Integration Cell erweitert zudem die Einsatzmöglichkeiten, indem Integrationslogik in lokale Netzwerke ausgelagert werden kann – ideal für IoT-Szenarien mit geringer Latenzanforderung.
Betrieb und Monitoring
Im Produktivbetrieb bietet SAP Cloud Integration Tools wie das Message Processing Log (MPL) zur detaillierten Nachrichtenverfolgung und SAP Cloud ALM für zentralisiertes Monitoring. Alerting-Mechanismen warnen bei Fehlern, während externe Logging-Systeme wie Elasticsearch oder Splunk Compliance-Anforderungen erfüllen. Über OData-APIs lassen sich Monitoring-Daten zudem in unternehmenseigene Dashboards einbinden.
Best Practices und Zukunftsausblick
Um die Vorteile von SAP Cloud Integration voll auszuschöpfen, empfiehlt sich die Anwendung der SAP Integration Solution Advisory Methodology (ISA-M) zur Planung komplexer Integrationslandschaften. Wiederverwendbare Integration Packages, granulare Rollenmodelle und dokumentierte Teststrategien minimieren Risiken bei der Bereitstellung (vertieft im Artikel Best Practices für die Nutzung der SAP Integration Suite).
Zukünftig wird die Plattform durch Technologien wie SAP Graph weiter an Bedeutung gewinnen, die eine vereinheitlichte API-Schicht über heterogene Systeme legen. Gleichzeitig treiben hybride Use Cases, etwa die Kombination von SAP Trading Partner Management mit KI-gestützten Forecasts, die Automatisierung von Supply-Chain-Prozessen voran.
Fazit
SAP Cloud Integration hat sich als Brücke zwischen den Cloud- und On-Premise-Welten etabliert. Durch die Kombination aus Benutzerfreundlichkeit, Enterprise-Sicherheit und skalierbarer Architektur bietet die Lösung ein Fundament, auf dem Unternehmen ihre digitale Agilität langfristig ausbauen können – ob in klassischen ERP-Integrationen, API-Ökosystemen oder Echtzeit-Ereignisnetzwerken.
Hinweis: Vertiefende Einblicke zu spezifischen Themen wie Hybride Integration oder Integrationspattern mit der SAP Integration Suite finden Sie in den weiteren Artikeln dieser Blogreihe.
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