In komplexen Integrationslandschaften, in denen Datenströme zwischen heterogenen Systemen fließen, ist die Fähigkeit, jeden Schritt nachvollziehen zu können, eine Notwendigkeit. Ohne Transparenz über den Status von Nachrichten, die Leistung von Integration Flows oder potenzielle Fehlerquellen wird die Wartung und Optimierung von Integrationsprozessen zur Herausforderung. Die SAP Integration Suite adressiert diese Anforderungen mit umfassenden Monitoring- und Logging-Funktionen, die nicht nur Einblicke in den aktuellen Zustand der Integrationen ermöglichen, sondern auch historische Analysen und proaktives Handeln unterstützen. Dieser Artikel vertieft die zentralen Aspekte dieser Funktionen – vom grundlegenden Nachrichtenmonitoring bis hin zu erweiterten Analysetools – und zeigt auf, wie sie den Betrieb von Integrationslösungen absichern. Wer einen allgemeinen Überblick zur SAP Integration Suite sucht, wird im einführenden Artikel dieser Blogreihe fündig.
Grundlagen des Monitorings
Das Herzstück des Monitorings in der SAP Integration Suite bildet eine zentrale Oberfläche, die Administratoren und Entwicklern einen einheitlichen Zugang zu allen relevanten Informationen bietet. Hier lassen sich nicht nur der Status von Integration Flows prüfen, sondern auch detaillierte Metriken zu Sicherheitskonfigurationen, Nachrichtenverläufen und Speicherressourcen abrufen. Die Oberfläche gliedert sich in Kategorien wie Manage Integration Content, Manage Security oder Access Logs, wodurch die Navigation gezielt auf spezifische Aspekte der Integration fokussiert werden kann.
Ein Schlüsselelement ist das Message Monitoring, das über das Message Processing Log (MPL) tiefe Einblicke in den Lebenszyklus einzelner Nachrichten bietet. Das MPL protokolliert Header-Informationen, Verarbeitungszeitpunkte, Statusänderungen (z. B. Completed, Failed, Running) sowie benutzerdefinierte Properties. Mit Filterfunktionen können Nachrichten gezielt nach Fehlercodes, Zeiträumen oder benutzerdefinierten Headern durchsucht werden. Bei fehlgeschlagenen Nachrichten zeigt das System zudem Retry-Versuche an – eine wertvolle Hilfe bei der Fehlerdiagnose. Für Event-basierte Szenarien, wie sie im Artikel zur Event-Driven Integration mit SAP Advanced Event Mesh beschrieben werden, bietet das Monitoring zusätzliche Kontextualisierungen.
Für detailliertere Analysen steht das Tracing von Integration Flows zur Verfügung. Durch Aktivierung des Trace-Modus (Log Level Trace) wird jeder Verarbeitungsschritt protokolliert – vom Eingang einer Nachricht bis zur finalen Weiterleitung. Entwickler können so den Payload vor und nach jeder Transformation einsehen, Header-Änderungen nachvollziehen und Performance-Engpässe identifizieren. Die visuelle Darstellung des Message Flows erleichtert es, komplexe Abläufe zu verstehen und Optimierungspotenziale zu erkennen.
Detailliertes Logging
Das Logging in der SAP Integration Suite ist granular konfigurierbar. Fünf Log Levels – None, Error, Info, Debug und Trace – ermöglichen es, den Detailgrad der Protokollierung an den jeweiligen Anwendungsfall anzupassen. Während in Produktivumgebungen oft Info oder Error ausreichen, ist in Testphasen der Debug– oder Trace-Modus unverzichtbar, um jeden Verarbeitungsschritt nachzuvollziehen. Das Overall Log Level bestimmt sich dabei aus dem höchsten Wert zwischen internen und externen Einstellungen.
Im Kontext von API Management bietet die Message Logging Policy die Möglichkeit, Syslog-Nachrichten an externe Tools wie Splunk oder Loggly zu senden. Hier können Header, Payloads oder spezifische Properties gezielt protokolliert werden – ideal für Compliance-Anforderungen oder die Integration in unternehmensweite Log-Management-Systeme. Wie API Proxies effektiv verwaltet werden, diskutiert der vertiefende Artikel zum API Management in dieser Reihe.
Für Integration Flows lässt sich das MPL um Attachments erweitern, die über Script Steps generiert werden. Das ist nützlich, um Kontextdaten wie Zwischenergebnisse von Mapping-Operationen festzuhalten – allerdings sollte die Speicherung kritisch überwacht werden, um Ressourcen nicht unnötig zu belasten. Ergänzend können benutzerdefinierte Header Properties definiert werden, die im MPL erscheinen und die Suche nach spezifischen Nachrichten vereinfachen.
Der programmatische Zugriff auf Monitoring-Daten erfolgt über die SAP Cloud Integration API (OData-basiert). Diese ermöglicht es, MPL-Daten abzufragen, Alerts in externe Systeme einzubinden oder automatisierte Reports zu erstellen – ein Schlüsselbaustein für DevOps-orientierte Prozesse.
Erweiterte Konzepte: Von zentralem Monitoring bis KI-gestützter Analyse
In hybriden Landschaften, in denen Cloud- und On-Premises-Systeme kombiniert werden, gewinnt zentrales Monitoring an Bedeutung. Tools wie SAP Cloud ALM oder SAP Focused Run erlauben die übergreifende Überwachung aller Integration Suite Tenants, inklusive Health-Checks für Zertifikate, JMS-Queues oder Ressourcenauslastung. Diese Lösungen sind besonders für Unternehmen mit verteilten Systemlandschaften oder Service-Providern relevant.
Die Advanced API Analytics der Integration Suite gehen über klassische Dashboards hinaus. Neben Echtzeit-KPIs zu API-Traffic, Antwortzeiten oder Fehlerquoten ermöglichen KI-basierte Funktionen die Erkennung von Anomalien – etwa ungewöhnliche Spitzen im Datenverkehr oder gehäufte Fehler. Prognosemodelle helfen zudem, zukünftige Lasten abzuschätzen und Kapazitäten anzupassen.
Alertingsysteme runden das Monitoring ab. Administratoren können Alerts für kritische Ereignisse konfigurieren, die beispielsweise bei wiederholten Nachrichtenfehlern oder Ressourcenengpässen ausgelöst werden. Diese lassen sich nahtlos in Slack, Microsoft Teams oder ITSM-Tools integrieren.
Best Practices: Von der Protokollierung zur Ressourcenkontrolle
Eine effektive Monitoring-Strategie beginnt mit proaktivem Handeln. Regelmäßige Checks der Monitoring-Oberfläche, kombiniert mit automatisierten Alerts, minimieren Reaktionszeiten bei Incidents. Bei der Protokollierung ist ein ausbalancierter Log Level entscheidend: In der Produktion kann übermäßiges Debug-Logging Performance kosten, während zu geringe Detailgrade in der Entwicklung die Fehlersuche erschweren. Sensible Daten sollten zudem maskiert werden, um Compliance-Risiken zu vermeiden.
In hybriden Szenarien empfiehlt sich der Einsatz zentraler Tools wie SAP Cloud ALM, um Logs über Systemgrenzen hinweg zu korrelieren. Die regelmäßige Analyse historischer Logdaten hilft, wiederkehrende Muster – wie saisonale Lastspitzen – frühzeitig zu erkennen. Filter und Suchfunktionen sind unverzichtbar, um in großen Datenmengen effizient zu arbeiten. Nicht zuletzt sollten Aufbewahrungsfristen für Logs definiert werden, um Speicherkosten zu kontrollieren und Datenschutzanforderungen gerecht zu werden.
Fazit zum Monitoring und Logging in der SAP Integration Suite
Monitoring und Logging sind grundlegende Säulen für Betriebssicherheit und Effizienz in der SAP Integration Suite. Von der Echtzeitüberwachung einzelner Nachrichten bis zur KI-gestützten Analyse von API-Traffic bieten die Werkzeuge eine Bandbreite an Möglichkeiten, Integrationsprozesse transparent und resilient zu gestalten. In Zukunft dürften Automatisierung und KI hier noch stärker ineinandergreifen – etwa durch selbstheilende Integration Flows, die auf Basis von Monitoring-Daten automatisch Anpassungen vornehmen. Wer diese Funktionen strategisch nutzt, stellt nicht nur die Stabilität seiner Integrationslandschaft sicher, sondern schafft auch die Grundlage für datengetriebene Optimierungen.
Weitere Einblicke in die SAP Integration Suite – etwa zum Trading Partner Management oder Integrationsmustern – finden Sie in den anderen Artikeln dieser Blogreihe.
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