Hybride IT-Landschaften erfordern sichere Verbindungen zwischen Cloud und lokalen Systemen. Der SAP Cloud Connector bildet dabei das Rückgrat für eine vertrauenswürdige Kommunikation innerhalb der SAP Business Technology Platform (BTP). Als On-Premise-Agent ermöglicht er eine verschlüsselte Tunnelverbindung, die Cloud-Anwendungen den Zugriff auf interne Ressourcen erlaubt – ohne die Firewall für eingehende Verbindungen zu öffnen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über Architektur, Einsatzszenarien und Best Practices für den Cloud Connector, der sich als unverzichtbarer Baustein in hybriden SAP-Integrationen etabliert hat.
Architektur und Funktionsweise des SAP Cloud Connectors
Der SAP Cloud Connector agiert als Reverse-Invoke-Proxy, der ausgehende Verbindungen von On-Premise zur SAP BTP aufbaut. Diese Architektur minimiert Sicherheitsrisiken, da keine offenen Ports im lokalen Netzwerk benötigt werden. Die Software wird als On-Premise-Agent installiert und über ein Web-Cockpit verwaltet, das Subaccount-Konfigurationen, Systemzuordnungen sowie detaillierte Zugriffsregeln ermöglicht.
Zu den Kernfunktionen zählen die Unterstützung von HTTP(S)- und RFC-Kommunikation, Principal Propagation für Single Sign-On und Service Channels für On-Premise-zu-Cloud-Datenbankzugriffe. Durch die Feinabstimmung der Ressourcenfreigabe (etwa spezifische URL-Pfade oder RFC-Funktionsbausteine) bleibt die Kontrolle über exponierte Schnittstellen stets beim Administrator.
Anwendungsfälle: Vom sicheren Backend-Zugriff bis zur Hybrid-Cloud-Strategie
Ein zentraler Anwendungsfall des Cloud Connectors ist die Integration von SAP BTP-Anwendungen mit On-Premise-Systemen wie SAP S/4HANA oder Legacy-Datenbanken. Beispielsweise können Cloud-basierte KI-Modelle via RFC auf lokale Transaktionsdaten zugreifen.
Die Benutzerpropagation (Principal Propagation) ermöglicht nahtlose SSO-Szenarien: Identitäten aus der Cloud werden via X.509-Zertifikate oder Kerberos an On-Premise-Systeme weitergeleitet. Unternehmen profitieren so von hybriden Bereitstellungsmodellen – etwa bei schrittweisen Cloud-Migrationen – ohne Kompromisse bei Sicherheit oder Benutzererfahrung.
Einrichtung und Betrieb: Praktische Schritte für den produktiven Einsatz
Die Installation des Cloud Connectors erfolgt plattformübergreifend (Windows, Linux, macOS) als Java Anwendung mit web basierter Konfigurationsoberfläche. Im Admin-Cockpit werden Subaccounts der SAP BTP verknüpft, wobei jede Instanz mehrere Subaccounts bedienen kann. System Mappings definieren virtuelle Hosts und Ports, die Cloud-seitigen Aufrufe auf interne Ressourcen umleiten.
Für Hochverfügbarkeit empfiehlt SAP Master-Shadow-Instanzen, die bei Ausfällen automatisch übernehmen. Monitoring erfolgt via integrierter Dashboards, SAP Solution Manager oder SAP Cloud ALM, während Audit-Logs und Trace-Dateien Compliance und Troubleshooting vereinfachen. Ein kritischer Aspekt ist die Netzwerkkonfiguration: Der Cloud Connector benötigt ausgehenden Internetzugang zur SAP BTP und transparenter Konnektivität zu On-Premise-Systemen.
Integration mit der SAP Integration Suite und Alternativen
Innerhalb der SAP Integration Suite dient der Cloud Connector als Brücke für Cloud Integration Flows und API Management. Beispielsweise können Integration Flows via HTTP-Adapter On-Premise-Systeme ansteuern, indem sie virtuelle Hosts aus der Cloud Connector Konfiguration nutzen. Im API Management lassen sich Backend-Dienste aus der lokalen Infrastruktur als APIs bereitstellen, ohne deren Netzwerkexposition.
Alternativen wie Reverse Proxys erfordern hingegen Firewall-Anpassungen für eingehende Verbindungen und bieten keine native Integration in SAP-spezifische Authentifizierungsmechanismen. Der Cloud Connector bleibt somit die SAP-optimierte Lösung für Hybridszenarien.
Sicherheit und Best Practices
Neben regelmäßigen Updates und starken Passwortrichtlinien ist die Ressourcenrestriktion entscheidend: Nur notwendige Pfade oder RFC-Funktionen sollten freigegeben werden. Die Verwendung von Service Accounts mit minimalen Berechtigungen reduziert Angriffsflächen. Für komplexe Landschaften empfiehlt sich eine Dokumentation aller System Mappings, um den Überblick über offengelegte Endpunkte zu behalten.
Fazit: Der Cloud Connector als Basis für zukunftsfähige Hybridarchitekturen
Der SAP Cloud Connector etabliert sich als Standard für Unternehmen, die Cloud- und On-Premise-Welten sicher verbinden möchten. Durch seine Integration in die SAP BTP und Compliance mit SAP-spezifischen Protokollen vereinfacht er die Umsetzung hybrider Integrationsstrategien – sei es in API-geschützten Szenarien oder Echtzeit-Datenaustausch. Mit steigender Relevanz hybrider Infrastrukturen wird seine Rolle als Schlüsselkomponente weiter wachsen, wie auch die weiteren Artikel dieser Reihe zur SAP Integration zu Themen wie Edge Integration Cell oder SAP Integration Suite vertiefen werden.
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