SAP OData Provisioning in der SAP Integration Suite – Einfacher Zugriff auf SAP Business Suite Daten

Moderne Unternehmen benötigen einen effizienten Zugriff auf Backend-Daten, um agile Anwendungen zu entwickeln. SAP OData Provisioning in der SAP Integration Suite bietet hierfür eine zentrale Lösung: Es ermöglicht die Bereitstellung von SAP Business Suite-Daten als standardisierte OData-Services direkt über die SAP Business Technology Platform (BTP). Diese Cloud-basierte Methode eliminiert die Abhängigkeit von On-Premise SAP Gateway-Servern und vereinfacht die Integration in cloudnative Szenarien.

OData Provisioning: Grundlagen und Bedeutung

OData (Open Data Protocol) ist ein ISO/IEC-zertifizierter Standard für RESTful APIs, der Entwicklern ermöglicht, Datenquellen über HTTP-Methoden wie GET oder POST zu nutzen. SAP OData Provisioning erweitert dieses Konzept, indem es die Geschäftslogik und Daten der SAP Business Suite – beispielsweise aus SAP ERP oder SAP S/4HANA – als OData-Services in der Cloud verfügbar macht. Diese Dienste lassen sich nahtlos in mobile Apps, Analyse-Tools oder Drittsysteme integrieren, ohne zusätzliche Tools wie einen SAP Gateway zu benötigen.

Ein entscheidender Vorteil ist die Modernisierung der Systemlandschaft: Unternehmen können Backend-Daten ohne komplexe On-Premise-Infrastruktur nutzen und gleichzeitig hybride Szenarien abbilden. Zudem reduziert OData Provisioning die Entwicklungszeit für datengetriebene Anwendungen, da Standard-APIs direkt konsumiert werden können.

Technische Umsetzung und Schlüsselfunktionen

Architektur ohne dediziertes Gateway

Im Gegensatz zu SAP Gateway Hub, das als separates On-Premise-System dient, setzt OData Provisioning auf eine schlanke Architektur. Es genügt die Installation nicht-modifizierender SAP Gateway-Komponenten im Backend. Die Services werden anschließend über den SAP Cloud Connector mit der SAP BTP verbunden und dort als Endpunkte registriert. Das ermöglicht eine direkte Kommunikation zwischen Cloud-Anwendungen und On-Premise-Systemen.

Multiple-Origin Composition und Bulk-Datenverarbeitung

Ein Highlight ist die Multiple-Origin Composition (MOC), die Daten aus mehreren Backend-Systemen in einem einzigen OData-Service vereint. Selbst bei Ausfällen einzelner Systeme bleibt der Service dank Fehlertoleranz teilweise nutzbar. Für große Datenmengen unterstützt OData Provisioning zudem Batch-Verfahren, die den Upload und Download effizient gestalten.

Integration in übergreifende Szenarien

Die bereitgestellten OData-Services lassen sich nahtlos in andere Komponenten der SAP Integration Suite einbinden. Über API Management können sie gesichert, überwacht und im SAP Business Accelerator Hub veröffentlicht werden. In Cloud Integration iFlows dienen sie als Quelle oder Ziel für Echtzeitdaten, etwa zur Synchronisierung mit externen Plattformen.

Praxis: Konfiguration und Best Practices

Um OData Provisioning zu nutzen, sind folgende Schritte erforderlich:

  1. SAP Cloud Connector einrichten: Verbinden Sie das On-Premise-System mit der BTP.
  2. HTTP-Destination anlegen: Sie muss die Eigenschaft odc=true enthalten.
  3. Services registrieren: In der SAP Integration Suite-Oberfläche werden die gewünschten OData-Dienste ausgewählt und mit der Destination verknüpft.

Best Practices umfassen die Nutzung von Bulk-Verfahren für Massendaten, die Implementierung fehlertoleranter MOC-Szenarien und ein kontinuierliches Monitoring der Service-Performance. Unternehmen sollten zudem sicherstellen, dass Backend-Berechtigungen restriktiv definiert sind – eine Aufgabe, die sich über API Management granular steuern lässt. 

Fazit

SAP OData Provisioning ist ein zentraler Baustein für Unternehmen, die SAP Business Suite-Daten schnell und sicher in cloudbasierte Anwendungen einbinden möchten. Durch den Verzicht auf zusätzliche Gateway-Infrastruktur und die Unterstützung moderner Funktionen wie MOC schafft es die Grundlage für eine agile, skalierbare Integration. Für Teams, die sich mit der SAP Integration Suite beschäftigen, lohnt sich ein vertiefter Blick in diese Technologie, um das volle Potenzial hybrider Landschaften auszuschöpfen.

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