Die Cloud hat sich inzwischen als Schlüsseltechnologie in zahlreichen Unternehmen etabliert. Sie bietet ihnen die Möglichkeit, Ressourcen effizienter einzusetzen, innovativer zu handeln und schneller auf Veränderungen am Markt zu reagieren. Seit jedoch immer mehr Infrastruktur in die Cloud verlagert wird, kommen auch neue Fragen auf: Wie können Unternehmen etwa sicherstellen, dass sie nicht in eine Abhängigkeit zu einem Cloudanbieter rutschen? Wie können sie die Kontrolle über Systeme und Technologien behalten? Wir geben heute einen Überblick über technische Souveränität in der Cloud und zeigen Ihnen, wie Sie das Thema in Ihre Cloud und IT-Strategie integrieren können.
Was verstehen wir unter technischer Souveränität in der Cloud?
Bei technischer Souveränität geht es darum, dass Unternehmen die Kontrolle über ihre Technologien, Systeme und Daten behalten – auch und vor allem bei einer IT-Infrastruktur, die in der Cloud abgebildet ist. Konkret bedeutet das für Cloud-Infrastrukturen, dass Unternehmen nicht in Form eines Vendor Lock-Ins in Abhängigkeit zu einem einzelnen Anbieter oder Technologien geraten. Durch technische Souveränität stellen Unternehmen sicher, dass sie flexibel bleiben und selbstständige Entscheidungen über Nutzung, Migration und Anpassung von Cloud Ressourcen treffen können. Im Wesentlichen geht es dabei um drei zentrale Aspekte:
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- Interoperabilität: Systeme müssen nahtlos zwischen verschiedenen Plattformen funktionieren, Daten nahtlos übertragen werden können.
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- Unabhängigkeit: Es sollten keine bis minimale Abhängigkeiten von konkreten Technologien oder Anbietern entstehen.
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- Kontrolle: Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie jederzeit Zugriff auf ihre Daten und Anwendungen haben und die Kontrolle darüber behalten.
Warum spielt technische Souveränität in der Cloud eine so wichtige Rolle?
Für Unternehmen ist es unumgänglich, dass sie mit ihrer Cloud Infrastruktur technisch unabhängig bleiben. Vor allem geht es hier um Sicherheit und Innovationsfähigkeit, die durch technische Souveränität gefördert werden. Wir haben einen Überblick über die Gründe zusammengestellt, aus denen technische Souveränität in der Cloud so relevant ist.
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- Vermeidung eines Vendor Lock-Ins: Von einem Vendor Lock-In sprechen wir, wenn ein Unternehmen in Abhängigkeit zu einem einzelnen Cloudanbieter steht. Ist die gesamte Cloud-Infrastruktur auf nur einen Anbieter ausgelegt, kann das zu eingeschränkter Handlungsfähigkeit, hohen Wechselkosten und technischen Barrieren führen. Erhöht ein Anbieter beispielsweise seine Preise oder verändert seine Leistungen, können Unternehmen vor großen Problemen stehen.
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- Flexibilität & Agilität: Für Unternehmen ist es besonders wichtig, schnell auf Veränderungen am Markt oder auf neue Technologien reagieren zu können. Technische Souveränität sorgt dafür, dass neue Technologien schnell in Abläufe und Infrastruktur integriert werden können. So können Unternehmen sicherstellen, dass die Cloud bestmöglich ihre individuellen Anforderungen erfüllt.
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- Sicherheit & Datenschutz: Herausforderungen rund um Datenschutz und Sicherheit spielen in Unternehmen heute eine zentrale Rolle. Bestehen keine Abhängigkeiten zu Technologien oder Cloudanbietern, können sie Sicherheitsrisiken minimieren und den Datenschutz jederzeit gewährleisten.
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- Förderung von Innovationen: Technische Souveränität schafft die Grundlage für Innovationen im Unternehmen. Hintergrund ist die Möglichkeit, die Cloud Infrastruktur frei und flexibel zu gestalten und sie so an die individuellen Bedürfnisse und Marktanforderungen des Unternehmens anzupassen. Wichtig ist, dass Unternehmen neue Technologien ohne Einschränkungen implementieren können.
Wie können Unternehmen technische Souveränität in ihre Cloud Strategie integrieren?
Damit technische Souveränität nachhaltig in die IT- und Cloud Strategie integriert werden kann, sind strategische Entscheidungen und ein langfristiger Ansatz nötig. Mit diesen 5 Tipps integrieren Sie technische Souveränität erfolgreich in Ihr Unternehmen.
Setzen Sie Open-Source-Technologien ein
Statt ausschließlich auf feste Strukturen der großen Cloudanbieter zu setzen, lohnt sich der Einsatz von Open-Source-Lösungen. Das verhindert die Abhängigkeit von einzelnen Plattformen. Stattdessen haben Sie so die Möglichkeit, Technologien an Ihre Bedürfnisse anzupassen und sie unabhängig weiterzuentwickeln.
Verfolgen Sie einen Multi Cloud Ansatz
Inzwischen setzen immer mehr Unternehmen auf eine Multi Cloud Strategie. Dabei handelt es sich um eine Cloud Strategie, die Workloads auf mehrere Anbieter aufteilt, sodass keine Abhängigkeit zu einem einzelnen Provider entsteht. Sie minimieren so Ihre Risiken, erhöhen Ihre Flexibilität und profitieren von verschiedenen Spezialisierungen der einzelnen Provider, die Sie zu Ihrem Vorteil einsetzen können.
Legen Sie Wert auf Interoperabilität und Standardisierung
Setzen Sie auf eine Multi Cloud Strategie, sind Interoperabilität und Standardisierung unumgängliche Themen. Implementieren Sie standardisierte Schnittstellen und Protokolle, um sicherzustellen, dass die Kommunikation zwischen den verschiedenen Plattformen nahtlos funktioniert. Wichtig ist, dass Tools und Daten plattformübergreifend einsetzbar sind und jederzeit auf dem gleichen Stand sind.
Schließen Sie klare Verträge und definieren Sie Exitstrategien
Schon im Vertrag mit verschiedenen Cloud Providern können Sie Ihre technische Souveränität sicherstellen. Achten Sie darauf, dass es konkrete Regelungen für einen Ausstieg und die Datenmigration zu anderen Providern gibt. So stellen Sie sicher, dass ein Anbieterwechsel problemlos möglich ist und kein Vendor Lock-In entsteht.
Überprüfen Sie Ihre IT- und Cloud Strategie regelmäßig
Sowohl Ihre Anforderungen als auch die externen Gegebenheiten rund um die Cloud können sich jederzeit ändern. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie Ihre IT- und Cloud Strategie regelmäßig auf Aktualität überprüfen. Reflektieren Sie regelmäßig, ob die festgehaltenen Ziele und Anforderungen noch dem aktuellen Stand entsprechen und steuern Sie bei Bedarf nach.
Fazit: Technische Souveränität als entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Cloud Transformation
Technische Souveränität in der Cloud ist ein entscheidender Faktor für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit von Unternehmen. Sie ermöglicht es, flexibel und innovativ zu bleiben, ohne in Abhängigkeit von einzelnen Anbietern oder Technologien zu geraten. Durch den Einsatz von Open-Source-Technologien, einer Multi Cloud Strategie und standardisierten Schnittstellen können Unternehmen sicherstellen, dass sie die Kontrolle über ihre Systeme behalten. Letztendlich ist technische Souveränität nicht nur eine strategische Entscheidung, sondern inzwischen unumgänglich, um Sicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Unabhängigkeit gewährleisten zu können.