SAP BTP Governance – Kostenkontrolle und Kostenoptimierung

Dieser Artikel ist ein Artikel aus einer Reihe von Artikeln zur SAP BTP Governance. Wenn Sie mehr zum Thema BTP Governance erfahren möchten, empfehlen wir, mit unserem Überblick zur SAP BTP Governance zu starten und anschließend die Detailartikel zu lesen. 

Die SAP Business Technology Platform (BTP) ist ein leistungsstarkes Werkzeug, um digitale Innovationen voranzutreiben. Doch die Flexibilität der Plattform birgt auch Herausforderungen: Ohne klare Governance-Strukturen können unerwartete Kosten entstehen. Um dies zu vermeiden, ist ein durchdachtes Kostenmanagement unerlässlich. Dieser Artikel beleuchtet bewährte Methoden, um Ausgaben zu kontrollieren und gleichzeitig die volle Leistungsfähigkeit der SAP BTP auszuschöpfen.

Wahl des passenden kommerziellen Modells

Ein erster Schritt zur Kostentransparenz ist die Auswahl des richtigen Vertragsmodells. SAP BTP bietet zwei Hauptoptionen: Das abonnementbasierte Modell (subscription) eignet sich ideal für etablierte Anwendungsfälle mit gleichbleibender Nutzung, da es feste Preise für definierte Dienste garantiert. Unternehmen zahlen hier unabhängig von tatsächlichen Nutzungsschwankungen, was Planungssicherheit bietet. Das verbrauchsabhängige Modell hingegen ist flexibler und eignet sich für Pilotprojekte oder dynamische Anforderungen. Hier fallen Kosten nur für genutzte Ressourcen an, wobei Varianten wie das SAP BTP Enterprise Agreement (BTPEA), Cloud Platform Enterprise Agreement (CPEA) oder Pay-As-You-Go unterschiedliche Skalierungsmöglichkeiten bieten. Die Entscheidung zwischen diesen Modellen sollte stets an die konkreten Geschäftsziele und Nutzungsprofile angepasst werden.

Transparenz als Grundlage der BTP Governance Kostenkontrolle

Um Kosten effektiv zu managen, ist ein detaillierter Einblick in die Nutzung unverzichtbar. Das SAP BTP Cockpit spielt hier eine zentrale Rolle: Unter „Kosten und Nutzung“ lassen sich verbrauchte Dienste auf globaler Kontoebene, pro Verzeichnis (directory) oder Subaccount analysieren. Regelmäßige monatliche Überprüfungen helfen, Abweichungen früh zu erkennen. Besonders bei hybriden Konten – einer Kombination aus abonnement- und verbrauchsabhängigen Verträgen – ist es wichtig, sowohl Prepaid-Kontingente als auch variable Gebühren im Blick zu behalten. Ergänzend ermöglicht der SAP Usage Data Management Service in Kombination mit dem Alert Notification Service automatisierte Warnmeldungen bei Kostenschwellen oder ungewöhnlichen Nutzungsmustern.

SAP BTP Cost Explorer
SAP BTP Cost Explorer im BTP Cockpit

Strukturierte Account-Modelle für klare Verantwortlichkeiten

Eine durchdachte Hierarchie der SAP BTP-Konten bildet das Rückgrat der Kostenkontrolle. Globale Konten, Directories und Subaccounts sollten so organisiert werden, dass sie organisatorische Abläufe und Projektanforderungen widerspiegeln. Subkonten können beispielsweise nach Entwicklungs-, Test- und Produktionsumgebungen unterteilt werden, während Verzeichnisse technische oder geschäftliche Gruppierungen ermöglichen. Wichtig ist dabei, klare Verantwortlichkeiten festzulegen: Ein zentrales Platform Engineering Team oder Center of Excellence sollte die Governance des globalen Kontos übernehmen, während Teams auf Subkonto-Ebene für ihre spezifischen Budgets verantwortlich sind. Kontingente und Berechtigungen müssen restriktiv vergeben werden, um unkontrolliertes Ressourcenwachstum – insbesondere bei Diensten mit unbegrenztem Kontingent – zu vermeiden. Labels helfen zusätzlich, Ressourcen nach Kostenstellen, Projekten oder anderen Kriterien zu kategorisieren, was die spätere Kostenverteilung vereinfacht.

Kostenallokation: Fairness und Transparenz intern sicherstellen

Die interne Verteilung von Kosten erfordert eine klare Methodik. Nutzungsdaten aus dem BTP Cockpit können nach Directories, Subaccounts oder Labels gefiltert werden, um Abteilungen oder Projekte gezielt zuzuordnen. Für gemeinsam genutzte Dienste bieten sich feste Raten (z. B. pro Mitarbeiter) oder nutzungsbasierte Metriken (wie API-Aufrufe oder Speicherverbrauch) an. Der Export dieser Daten über CSV oder die Public API des Usage Data Management Service ermöglicht eine Integration in bestehende Finanzsysteme, um Abrechnungsprozesse zu automatisieren.

Automatisierung und DevOps: Effizienz steigern, Fehler minimieren

Die Automatisierung von Infrastruktur mittels Infrastructure-as-Code-Tools wie Terraform reduziert manuelle Fehler und sorgt für reproduzierbare Umgebungen. Terraform, als Industriestandard, ermöglicht die programmatische Verwaltung von SAP BTP-Ressourcen – von Subaccounts bis hin zu Service-Instanzen. Ergänzt wird dies durch einen DevOps-Ansatz, bei dem Entwicklung und Betrieb Hand in Hand arbeiten. Ein zentrales Platform Engineering Team kann hier Richtlinien vorgeben, während ein standardisierter Onboarding-Prozess für neue Projekte sicherstellt, dass Governance-Vorgaben von Anfang an eingehalten werden.

Dokumentation und Überwachung: Die Basis nachhaltiger Governance

Wichtige Dokumente wie ein Onboarding-Leitfaden, Sicherheitsrichtlinien und ein Servicekatalog schaffen Klarheit für alle Beteiligten. Tools wie SAP Cloud ALM unterstützen zudem die zentrale Überwachung von Anwendungen, indem sie Echtzeitdaten zu Verfügbarkeit, Performance und Integrationen liefern. Ein Multi-Data-Center-Setup mit automatischen Failover-Mechanismen erhöht nicht nur die Ausfallsicherheit, sondern vermeidet auch Kosten durch Downtime.

Sicherheit als integraler Bestandteil der BTP Governance Kostenkontrolle

Sicherheitslücken können hohe Folgekosten verursachen. Daher sollte jedes Projekt ein Sicherheitsdokument vorweisen, das Richtlinien zur Datenverschlüsselung, Zugriffskontrolle und Compliance beschreibt. Regelmäßige Audits und die Einhaltung von SAP BTP-Sicherheitsstandards minimieren Risiken und schützen vor finanziellen Reputationsschäden.

Fazit: Kontrolle durch Strategie und kontinuierliche Anpassung

Kostenkontrolle als Teil der Governance in der SAP BTP ist kein einmaliges Projekt. Vielmehr handelt es sich um einen kontinuierlichen Prozess. Die Kombination aus passendem Vertragsmodell, transparenter Nutzungsanalyse, strukturierter Account-Organisation und Automatisierung bildet die Grundlage. Entscheidend ist jedoch, diese Maßnahmen regelmäßig zu überprüfen und an sich ändernde Anforderungen anzupassen. Mit einer ganzheitlichen Governance-Strategie können Unternehmen die SAP BTP nicht nur effizient nutzen, sondern auch ihre Investitionen langfristig optimieren.

Stellen Sie Ihr Unternehmen in den Vordergrund

Durch die Umsetzung dieser Empfehlungen schaffen Unternehmen die Balance zwischen Innovation und finanzieller Disziplin – und nutzen die SAP BTP als Motor für nachhaltigen digitalen Fortschritt. Dieses Modell lässt sich natürlich an individuelle Unternehmensgrößen und -anforderungen anpassen. Selbstverständlich stehen wir Ihnen auch jederzeit gerne persönlich zur Verfügung und unterstützen Sie bei der Umsetzung einer effektiven BTP Governance.

Nützliche weiterführende Informationen aus dem Bereich SAP finden Sie in unserem Blog und im Bereich Fachwissen auf unserer Webseite.

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  • Organisatorische Rollenverteilung
  • Mehrschichtige Sicherheitsstrategien
  • Kostenmonitoring und -optimierung
  • Prozessautomatisierung

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Maximilian Hartig

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