Die digitale Transformation im Gesundheitswesen schreitet voran. Der Rewion Digitalkompass gibt Krankenhäusern eine klare Orientierung, wie sie alle relevanten Bereiche am besten digitalisieren können. Das Digitalradar im Zuge des KHZG evaluiert verschiedene Dimensionen der Digitalisierung in den Krankenhäusern. Auch in anderen Ländern werden vergleichbare Kategorien benutzt um den Digitalisierungsfortschritt zu bewerten (z.B. HIMSS maturity models: digital health indicator).
Die 8 Kernbereiche des Rewion Digitalkompass
Der Rewion Digitalkompass umfasst insgesamt acht zentrale Bereiche, die Krankenhäusern nicht nur dabei helfen, ihre digitale Transformation effizient und erfolgreich zu gestalten, sondern auch dabei unterstützen, langfristige Verbesserungen umzusetzen. Jeder dieser Bereiche zielt darauf ab, spezifische Herausforderungen im Gesundheitswesen gezielt zu adressieren, damit Prozesse reibungsloser ablaufen. Durch gezielte Maßnahmen können sowohl die Qualität als auch die Effizienz in diesen Bereichen optimiert werden. Im Folgenden stellen wir deshalb die wichtigsten Kernbereiche vor und erläutern zudem die verschiedenen Optimierungsmöglichkeiten, die dazu beitragen, die digitale Transformation kontinuierlich voranzutreiben und nachhaltige Ergebnisse zu erzielen.
1. Verbesserung der technischen Infrastruktur
- Modernisierung der Systeme: Krankenhäuser müssen ihre technische Infrastruktur modernisieren, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Alte Systeme sollten durch moderne Hard- und Softwarelösungen ersetzt werden, um reibungslose Abläufe zu gewährleisten.
- Breitband- und WLAN-Ausbau: Die Breitbandanbindung und das WLAN im Krankenhaus sollten auf dem neuesten Stand sein, um eine schnelle und sichere Datenübertragung zu ermöglichen. Besonderes Augenmerk sollte auf die Netzwerksicherheit gelegt werden.
2. Sicherheitsmanagement stärken
- Cybersicherheitsprotokolle einführen: Das Sicherheitsmanagement ist ein wichtiger Aspekt der Krankenhaus-IT. Dabei geht es nicht nur um den Schutz vor Cyberangriffen, sondern auch um den Schutz der Daten. Krankenhäuser sollten umfassende Sicherheitsprotokolle und Verschlüsselungen einführen.
- Mitarbeiterschulung zur Datensicherheit: Regelmäßige Mitarbeiterschulungen zum Thema Cybersicherheit und Datenschutz sind unerlässlich, wodurch sichergestellt wird, dass die gesamte Belegschaft auf dem neusten Stand ist.
3. Optimierung der Datenverwaltung
- Einführung einer zentralen Datenplattform: Das Datenmanagement erfordert eine zentrale Plattform, die den Zugang zu wichtigen Informationen vereinfacht. So können Krankenhäuser ihre Daten effizient und sicher verwalten.
- Datenqualität und -sicherheit gewährleisten: Krankenhäuser sollten sicherstellen, dass alle erhobenen Daten von hoher Qualität sind. Das bedeutet, dass Krankenhäuser die Daten vollständig, genau und sicher speichern, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
4. Klinische Arbeitsprozesse digitalisieren
- Elektronische Patientenakten einführen: Digitale klinische Arbeitsprozesse erleichtern die Arbeit des medizinischen Personals erheblich. Die Einführung der elektronischen Patientenakte verbessert den Datenzugriff und reduziert den Zeitaufwand für Dokumentationsprozesse.
- Einsatz von mobilen Geräten: Mobile Geräte bieten die Möglichkeit, schnell auf Patientendaten zuzugreifen, was die Behandlung am Krankenbett verbessert und flexibler macht. Dies trägt zu einer effizienteren Patientenversorgung bei.
5. Sicherstellung des Datenaustauschs
- Interoperable Systeme einführen: Ein reibungsloser Datenaustausch zwischen Abteilungen und externen Partnern ist unerlässlich. Dafür sollten Krankenhäuser sicherstellen, dass ihre Systeme interoperabel sind, um einen sicheren und schnellen Datenaustausch zu gewährleisten.
- Standardisierte Protokolle verwenden: Durch die Verwendung standardisierter Kommunikationsprotokolle wie HL7 oder FHIR wird der Informationsfluss zwischen den Systemen effizient und sicher gestaltet.
6. Ausweitung der Telemedizin
- Ausweitung der Fernbehandlungsmöglichkeiten: Die Telemedizin wird immer wichtiger, insbesondere für Patienten in ländlichen Gebieten. Krankenhäuser sollten ihre telemedizinischen Dienste ausbauen, um Fernbehandlungen effizient anbieten zu können.
- Ausbildung für telemedizinische Anwendungen: Hierbei ist es wichtig, dass das medizinische Personal im Umgang mit telemedizinischen Anwendungen geschult wird. Dies verbessert die Effizienz und Qualität von Fernbehandlungen.
7. Förderung der Patientenbeteiligung
- Patientenportale einrichten: Eine aktive Patientenbeteiligung kann die Qualität der Versorgung verbessern. Krankenhäuser sollten Patientenportale einrichten, auf denen Patienten ihre Gesundheitsdaten einsehen und Termine buchen können.
- Digitale Hilfsmittel für das Selbstmanagement: Digitale Tools und Apps ermöglichen es Patienten, ihr Gesundheitsmanagement selbst in die Hand zu nehmen. Das erhöht die Transparenz und ermutigt die Patienten, Verantwortung zu übernehmen.
8. Qualitätsmanagement sicherstellen
- Digitale Qualitätskontrolle einführen: Ein digitales Qualitätsmanagementsystem hilft, Qualitätsmängel schnell zu erkennen und zu beheben. Die Qualitätssicherung verbessert die Patienteversorgung.
- Regelmäßige Audits und Datenanalyse: Regelmäßige Audits und Benchmarking helfen Krankenhäusern, ihre Prozesse zu verbessern und Best Practices im Klinikalltag umzusetzen. Hierbei helfen Datenanalysen fundierte Entscheidungen zu treffen.
Fazit
Der Rewion Digitalkompass bietet eine klare Orientierung für Krankenhäuser, die ihre digitale Transformation vorantreiben wollen. Durch gezielte Maßnahmen in den acht Schlüsseldimensionen können Krankenhäuser ihre Effizienz und Patientenzufriedenheit steigern.