Krankenhausinformationssystem (KIS): Welche Anbieter gibt es?

Das Krankenhausinformationssystem (KIS) ist ein zentraler Knotenpunkt der Krankenhaus-IT. Da es wichtige Funktionen, wie zum Beispiel die Patientendatenverwaltung, erfüllt und typischerweise an das eigene Krankenhaus angepasst ist, wird ein KIS über viele Jahre benutzt. Manchmal kommt es jedoch vor, dass ein Krankenhaus das KIS wechseln möchte. Einige mögliche Gründe hierfür sind, dass das System im Vergleich zum Stand der Technik sehr weit zurückliegt oder dass der Hersteller das KIS nicht mehr weiter anbietet und unterstützt. Einer der ersten Schritte eines KIS-Wechsels ist dann die Recherche nach alternativen KIS-Anbietern. Um Ihnen die Recherche so einfach wie möglich zu machen, haben wir in diesem Blogbeitrag eine Übersicht über verschiedene KIS Anbieter erstellt.

Was ist ein Krankenhausinformationssystem (KIS)? 

Unter dem Begriff KIS werden alle informationsverarbeitenden Systeme in einem Krankenhaus zusammengefasst. Dazu gehören zum Beispiel Systeme zur Patientendatenverwaltung, zur Dokumentation ärztlicher Berichte oder auch zur Materialbestellung und Sachkostenzuordnung. Da die verschiedenen Anwendungen innerhalb eines Krankenhauses unterschiedliche Anforderungen und Funktionen erfüllen müssen, werden verschiedene Lösungen benötigt. Meistens werden diese von KIS-Anbietern als gebündeltes Gesamtpaket zur Verfügung gestellt, sodass alle Funktionen in nur einer Programmoberfläche dargestellt werden. Jedoch können auch einzelne Module erworben werden.

Wie ein KIS jedoch in einem konkreten Fall aussieht, variiert von Krankenhaus zu Krankenhaus. Es gibt weder eine allumfassende fertige Lösung, die einfach installiert werden kann, noch existieren Normen, die definieren, wie ein KIS aussehen muss oder welche Funktionalitäten vorhanden sind. Vielmehr werden die benötigten Funktionalitäten des KIS nach den Wünschen und Bedürfnissen des Krankenhauses zusammengestellt. Typischerweise werden Lösungen für Patientenmanagement und Abrechnung benötigt. Außerdem gibt es weitere Lösungen in Form von spezifischen Modulen für Bereiche wie Pflege, OP, Notaufnahme, Kardiologie, bis hin zu ERP. Zusätzlich können Entscheidungsassistenzen in das KIS eingebunden werden. 

Funktionen eines KIS Übersicht

Was sind die Vorteile eines KIS? 

Im Allgemeinen verwenden Krankenhäuser ein KIS, um Informationen zu erfassen, zu speichern und zu verarbeiten. Dadurch können verschiedene Klinikbereiche und Standorte alle relevanten medizinischen Patientendaten zügig miteinander austauschen. Die zur Behandlung der Patienten benötigten medizinischen Daten sind somit immer an den benötigten Stellen vorhanden. Hierdurch verbessert sich die Versorgung der Patienten.

Weiterhin dient ein KIS auch dazu, die im Krankenhaus anfallenden administrativen Daten zu speichern. Dadurch ergibt sich ein weiterer Vorteil. Die eingetragenen Daten bieten die Möglichkeit, die Prozesse im Krankenhaus zu analysieren und gezielt zu optimieren. Durch verbesserte Prozesse wiederum wird unter Umständen weniger Personal benötigt und Kosten können reduziert werden. 

Das sind die gängigsten KIS-Anbieter 

Der KIS-Markt befindet sich in einem ständigen Wandel. Einerseits kommen neue Funktionen auf den Markt, um die Transformation im Gesundheitswesen voranzubringen. Andererseits ändern sich die zu erfüllenden Anforderungen durch neue Gesetze. Und zuletzt sorgte das Unternehmen SAP mit der Ankündigung der Wartungseinstellung von SAP IS-H zu Ende 2027 für große Unruhe. SAP IS-H in Kombination mit i.s.h.-Med von Oracle Cerner ergibt ein vollwertiges KIS. Die vielen Krankenhäusern, die dieses KIS verwenden, stehen somit nun vor der Marktevaluation und Einführung eines neuen KIS. 

Um den Einstieg in die Welt der KIS-Anbieter ein wenig zu erleichtern, kommt daher hier eine Übersicht über die derzeit gängigsten KIS-Anbieter (Stand 12/2022): 

  • CompuGroup Medical mit Medico (ca. 850 Installationen in Deutschland)
  • Dedalus mit Orbis (ca. 830 Installationen in Deutschland)
  • Meierhofer mit M-KIS (ca. 275 Installationen im DACH Gebiet)
  • Nexus mit Nexus/KIS (ca. 262 Installationen in Deutschland)
  • Oracle Cerner mit i.s.h.-Med (ca. 250 Installationen in Deutschland)
  • Telekom Healthcare mit iMedOne (ca. 240 Installationen in Deutschland)
  • Mesalvo mit ClinicCentre (ca. 98 Installationen in Deutschland)
  • AMC mit Clinixx (ca. 50 Installationen)

Fazit

Wenn auch Sie vor der Entscheidung stehen, ein neues KIS in Ihrem Krankenhaus zu implementieren, konnte Ihnen diese Übersicht hoffentlich ein wenig weiterhelfen. Welche Fragen Krankenhäuser sich zur Entscheidungsfindung für einen KIS-Anbieter stellen können, erfahren Sie in einem der nächsten Artikel. 

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Larissa Hütter

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