IT-Governance ist mehr als nur ein Regelwerk – sie ist ein Steuerungsinstrument, das IT-Organisationen hilft, Risiken zu minimieren und die Unternehmensstrategie effizient zu unterstützen. Ein essenzieller Bestandteil einer funktionierenden IT-Governance sind effektive Kontrollen. Ohne sie bleiben Regelwerke bloße Absichtserklärungen. Doch welche Kontrollen sind entscheidend, und wie lassen sie sich wirkungsvoll implementieren?

Warum sind IT-Kontrollen in der IT-Governance unverzichtbar?
Unternehmen stehen vor der Herausforderung, IT-Risiken zu managen, Compliance-Anforderungen einzuhalten und die Performance ihrer IT zu optimieren. Fehlen systematische Kontrollen, drohen Sicherheitslücken, ineffiziente Prozesse und regulatorische Verstöße. Ein bekanntes Beispiel: 2021 führte eine mangelhafte Zugriffskontrolle bei einem globalen Sicherheitsunternehmen zu einem massiven Datenleck mit schwerwiegenden Folgen. Hätte das Unternehmen robuste IT-Kontrollen implementiert, wäre diese Panne vermeidbar gewesen.
Die vier Arten von IT-Kontrollen
Erfolgreiche IT-Kontrollen in der IT-Governance lassen sich in vier Kategorien unterteilen:
- Organisatorische Kontrollen: Diese regeln Verantwortlichkeiten und Abläufe, etwa durch Rollenkonzepte oder Change-Management-Prozesse. Beispiel: Jeder IT-Change muss von einem Change Advisory Board (CAB) genehmigt werden.
- Technische Kontrollen: Sie sorgen für automatisierte Sicherheitsmaßnahmen wie Zugriffsbeschränkungen, Verschlüsselung und Protokollierung. Beispiel: Multifaktor-Authentifizierung für alle administrativen Zugänge.
- Physische Kontrollen: Diese betreffen den Schutz von IT-Ressourcen, etwa durch Zutrittskontrollen zu Rechenzentren oder Videoüberwachung.
- Manuelle Kontrollen: Hierbei handelt es sich um Prüfungen, die von Mitarbeitern durchgeführt werden, wie regelmäßige Sicherheitsaudits oder Abgleiche zwischen Budgetfreigaben und realen Ausgaben.
Wie IT-Manager effektive Kontrollen in der IT-Governance umsetzen
Die beste IT-Governance bleibt wirkungslos, wenn die Kontrollen nicht strategisch implementiert werden. Drei entscheidende Schritte helfen dabei:
- Risikobasierte Priorisierung: Nicht jede Kontrolle ist gleich wichtig. IT-Manager sollten die größten Risiken identifizieren und darauf basierend Kontrollen priorisieren.
- Automatisierung nutzen: Manuelle Prozesse sind fehleranfällig und teuer. Wo möglich, sollten IT-Kontrollen durch Automatisierung (z. B. SIEM-Systeme zur Überwachung von Sicherheitsereignissen) effizienter gemacht werden.
- Regelmäßige Überprüfung und Anpassung: IT-Umgebungen verändern sich laufend – IT-Kontrollen müssen sich mitentwickeln. Ein etabliertes Monitoring hilft, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen.
Fazit: IT-Governance braucht funktionierende Kontrollen
Ein Regelwerk allein reicht nicht aus, um IT-Strategie und -Management nachhaltig zu verbessern. Erst durch gezielte, gut durchdachte Kontrollen lassen sich Risiken minimieren, Compliance sichern und Effizienz steigern. IT-Manager sollten sich fragen: Sind unsere IT-Kontrollen wirklich wirksam – oder haben wir nur eine Governance auf dem Papier?
PS: Ein Blick auf das COBIT-Framework kann helfen, IT-Kontrollen strukturiert zu entwickeln. Eine umfassende Einführung bietet die ISACA COBIT-Website.