Im ersten Beitrag der Blogreihe „Einblicke in das SAP EWM“ geht es um das Post Processing Framework (PPF).
Das Post Processing Framework gehört zu den sogenannten Cross-Settings in EWM, welche unabhängige Konfigurationen darstellen, die prozessübergreifend in der Lagerverwaltung verwendet werden. Somit stellt dieses Framework ein wichtiges Element in der Funktionsweise des EWM dar. Es sorgt dafür, dass Abläufe im Extended Warehouse Management automatisch erfolgen. Dieser Blogbeitrag soll Ihnen einen ersten Einblick in das SAP Post Processing Framework geben, und dabei helfen zu verstehen, wie das Post Processing Framework funktioniert und wie es genutzt wird.
Was ist das Post Processing Framework?
Das Post Processing Framework ist ein Werkzeug und wichtiger Baustein des EWM. Durch eine einheitliche Schnittstelle bietet das PPF dem EWM die Option, bestimmte Aktionen auszulösen. Dadurch wird es möglich, die Planung sowie Ausführung von Aktionen flexibel und je nach Anforderungen des Unternehmens anzupassen.
- Schnittstellennachrichten
Das PPF unterstützt den Nutzer beim Versenden von Nachrichten an andere SAP-Anwendungen. Beispiele hierfür sind SAP Transportation Management (SAP TM), SAP Global Trade Services (SAP GTS), SAP Event Management (SAP EM), sowie Drittanwendungen, die ein Zwischensystem wie SAP Process Integration nutzen.
Das Post Processing Framework kann verwendet werden, um embedded EWM-spezifische Dokumente zu drucken, die für den Abschluss von Lagervorgängen erforderlich sind. Dazu gehören unter anderem Lagerbestellungen, Inventurbelege und Frachtbriefe. Der Druck kann nach Abschluss eines Ereignisses ausgelöst werden, z. B. der Druck eines Lieferscheins, nachdem der Warenausgang gebucht wurde.
- BAdI-Aufruf
Möglicherweise müssen benutzerdefinierte Funktionen, wie z. B. eine Folgeaktion, über standardmäßig embedded EWM-Objekte ausgelöst werden. Das PPF kann BAdIs aufrufen und die Funktionen für den embedded EWM-Prozess auslösen. Diese ermöglichen, andere Belege wie z. B. Wellen, Lageraufgaben und Wareneingangsbuchungen sowie Warenausgangsbuchungen zu erstellen.
- Arbeitsabläufe
Mit Hilfe des Post Processing Frameworks können Workflows in Prozessen angestoßen werden, die eine Genehmigung für die Bearbeitung eines Dokuments erfordern. Die Aktionen werden entweder sofort ausgelöst oder zu einem späteren Zeitpunkt, wenn bestimmte Bedingungen eintreten. Das Framework wird außerdem in verschiedenen Anwendungen des Embedded EWM eingesetzt, darunter in der Lieferungsabwicklung, HU-Management, Inventur, Versand und Wareneingang.
Wie ist das Post Processing Framework aufgebaut?
Um den Aufbau und die Komponenten so einfach wie möglich zu erläutern, wird das untenstehende Schaubild verwendet. In der folgenden Erklärung werden einige der Funktionen ignoriert, um die Basisfunktionen von PPF übersichtlicher darzustellen.
Anwendungsbereich: Als Erstes gibt es einen Anwendungsbereich, in dem die Objekte vorhanden sind und existieren können.
Objekt: Es wird ein Objekt benötigt, auf dessen Grundlage ein Vorgang durchgeführt wird.
Aktion: Dieser Vorgang wird im Anwendungsbereich Aktion genannt. Hierzu ist zu beachten, dass eine Aktion immer zu einem bestimmten Objekt gehört und damit zusammenhängt.
Planbedingung: Basierend auf den Planbedingungen wird die Aktion an das Objekt angehängt.
Ausführung: Die Aktion wird entweder sofort ausgeführt oder durch einen „Executor“, welcher sich um die Ausführung kümmert.
Anwendungsbeispiele
Für ein noch besseres Verständnis folgen nun Beispiele, um das Zusammenspiel der Komponenten zu veranschaulichen.
Im folgenden Beispiel geht es um den Versand; die Lieferung stellt das Objekt dar. Das Anwendungsgebiet ist der Versand. Die Aktion in diesem Beispiel ist der Lieferschein, der gedruckt werden soll. Dieser soll gedruckt werden, sobald eine Lieferung am Packplatz fertig verpackt und versandbereit ist. Die Planbedingung ist demnach der Packstatus auf dem Lieferkopf. Die Aktion wird sofort ausgeführt, da der Lieferschein nach der Verpackung an einer der Handling Units der Lieferung angebracht werden soll.
Im zweiten Beispiel geht es um eine Aktion, die nicht sofort, sondern von einem „Executor“ ausgeführt wird. Dieser „Executor“ könnte ein Hintergrundjob oder ein Benutzer sein, der die Aufgabe manuell ausführt. Normalerweise wird eine Aktion nicht sofort ausgeführt, wenn die Ausführung nicht dringend ist und/oder die Ressourcen für die Ausführung zu diesem Zeitpunkt nicht verfügbar sind. Aus Benutzersicht hat das den Vorteil, dass Systemressourcen gespart werden und die Verarbeitung sich beschleunigt.
Ein Beispiel hierfür wäre eine Rechnung, die nach einer Warenausgangsbuchung an den Kunden gesendet werden soll. Diese Aktion, d.h. die Rechnungsversendung muss nicht sofort ausgeführt werden, da sie nicht dringend ist. Ein Hintergrundjob könnte die Aktion zu einem späteren Zeitpunkt verarbeiten, sobald genügend Systemressourcen verfügbar sind.
Im nächsten Beitrag dieser Blogreihe geht es um das Wave- und Ressourcenmanagement und darüber für wen diese am besten geeignet sind.
Fazit
Das Post Processing Framework ist ein wichtiger Bestandteil des EWM. Es dient als Werkzeug zur Planung und Überwachung von Aktionen wie beispielsweise zum Drucken und Versenden von Nachrichten. Die Erstellung und Ausführung von Aktionen kann automatisch erfolgen oder für einen bestimmten Zeitpunkt eingeplant werden. Mit dem Post Processing Framework bietet EWM somit eine Lösung, die Unternehmen dabei hilft, Prozesse zu vereinfachen und zu automatisieren.
Sie möchten mehr zum Thema Post Processing Framework erfahren? Wir sind gerne für Sie da und freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
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