Souveränität, Sicherheit, Zukunftsfähigkeit, Stabilität, Menschen und Prozesse – all das sind große Themen und Fragen, die wir in unserer alltäglichen Arbeit immer wieder hören und mit denen wir uns befassen. Während immer mehr Unternehmen in die Cloud einsteigen, nehmen auch eben diese Themen und Fragen eine zunehmend zentrale Rolle ein. Wie kann eine souveräne, sichere und zukunftsfähige Cloud aussehen? Warum genau jetzt der passende Zeitpunkt ist, sich mit Multi Cloud Szenarien auseinanderzusetzen und warum besonders europäische Unternehmen langfristig eine souveräne Cloud in ihrem Portfolio brauchen, erklären Fabian Brechlin von Rewion und Benedikt Scherzinger von STACKIT in ihrem aktuellen Webinar. Die vollständige Aufzeichnung finden Sie im Video – die zentralen Punkte fassen wir in diesem Artikel für Sie zusammen.
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Mehr InformationenWas bedeuten überhaupt Souveränität & Sicherheit in Bezug auf die Cloud?
Souveränität wird in Unternehmen seit einiger Zeit immer häufiger thematisiert. Aber was sagt der Begriff eigentlich hinsichtlich der Cloud aus? Souveränität ist ein komplexer Begriff und kann weit gefächert interpretiert werden. Allübergreifend spielen für ein souveränes Angebot mindestens folgende Faktoren eine Rolle:
- Datenhoheit: Unternehmen sind jederzeit Herr über die Prozessierung ihrer Daten.
- Offenheit: Eine Unabhängigkeit vom Anbieter bleibt bestehen, sodass Unternehmen in keinen Vendor Lock-In rutschen.
- Transparenz: Unternehmen wissen jederzeit, wer die Akteure in der Prozessierung sind.
Das Thema kann allerdings auch erweitert werden um Bereiche wie politische, wirtschaftliche, technologische und Datensouveränität, was es besonders komplex macht. STACKIT selbst gibt im Webinar einige Beispiele:
- Politische Souveränität: Durch Services und Serverstandorte in Deutschland sind Unternehmen unabhängig von Drittstaaten.
- Wirtschaftliche Souveränität: Bei inhabergeführten Unternehmen besteht eine Unabhängigkeit von Aktionären oder Geldgebern im Falle von Konsolidierung.
- Technologische Souveränität: Kunden können Daten zum Cloud Anbieter bringen, sie aber auch jederzeit wieder abziehen – das vermeidet einen Vendor Lock-In. Offene Quellcodes ermöglichen außerdem Multi Cloud Szenarien.
- Datensouveränität: Die Rechenzentren stehen in Deutschland oder Europa – Erhebung und Speicherung finden DSGVO konform statt.
Der wichtige Unterschied zu Hyperscalern
Bei Hyperscalern wie Microsoft, Amazon oder Google gibt es keine Garantie, dass es keinen fremden Zugriff auf Daten gibt. Der Foreign Intelligence Surveillance Act ermöglicht es beispielsweise den Sicherheitsbehörden in den USA, auch auf Daten zuzugreifen, die im Ausland verarbeitet wurden. Bisher geben die Hyperscaler an, dass dieses Szenario nicht vorkam – in Zukunft kann jedoch ein solcher Datenabfluss stattfinden, was grundsätzlich gegen die Definition von Datensouveränität spricht.
Wie findet aktuell die Auswahl von Cloud Service Providern in Unternehmen statt?
Die meisten Unternehmen sind von Anfang an in eine Multi Cloud Strategie eingestiegen, um sich Optionen für zukünftige Entwicklungen im Markt offenzuhalten. Für die Auswahl gibt es letztendlich häufig drei große Aspekte:
- Stabilität
- Geschwindigkeit
- Innovation
Hier den Spagat zwischen diesen großen Themen zu schaffen, zählt zu einer der größten Herausforderungen für Unternehmen. In Zukunft wird es für Unternehmen und IT-Abteilungen immer darum gehen, wie schnell sie einen neuen Service ihrem internen Business und ihren Kunden bereitstellen können, sobald er am Markt ist. Welcher Service sich von welchem Provider durchsetzen wird, weiß heute niemand, was die Unabhängigkeit und damit eine Multi Cloud Strategie umso wichtiger macht.
IT-Business Enablement: Wie sieht der Weg in eine zukunftsfähige und stabile Cloud aus?
Unternehmen wünschen sich neben Innovation und Enablement vor allem auch Zukunftsfähigkeit und Stabilität, wenn sie über die Cloud sprechen. Wie kann dieser Weg jetzt aber aussehen?
Vergleichen lässt er sich beispielsweise mit der Transformation von einer Kreuzung zum Kreisverkehr. Autofahrer sind an einer Kreuzung immer von einem externen Signalgeber wie einem Polizisten oder einer Ampel abhängig. In einem Kreisverkehr hingegen kann der Autofahrer eigenständig seine Entscheidung treffen. Nötig für diese Transformation ist jedoch eine Governance – Leitplanken und Regeln, die auf dem Weg zum Kreisverkehr gelten und allen Verkehrsteilnehmern bekannt sind.
Übersetzt auf die Cloud bedeutet das – besonders im Enterprise Umfeld: Es benötigt Governance, damit nicht zu viele Lösungen entstehen, die technologisch überhaupt nicht zusammenpassen.
Warum die Multi Cloud Strategie der zukunftsfähige Weg ist
Für viele Unternehmen ist eine Multi Cloud Strategie die Möglichkeit, um überhaupt all ihre Bedarfe, die aus dem Business kommen, zu decken. Mit nur einem Provider ist das kaum möglich. Der Schlüssel zum Erfolg liegt stattdessen darin, dass Unternehmen flexibel jonglieren können. Damit soll nicht gemeint sein, einen Workload permanent aufgrund kleiner Preisänderungen von links nach rechts zu verschieben. Vielmehr geht es um eine strategische Ausrichtung. Es gibt strategische Schwerpunkte pro Provider, in denen verschiedene Servicegruppen oder Kategorien abgedeckt werden.
Vor allem im Sinne der Zukunftssicherheit spielt hier auch das Thema Exit Strategie eine zentrale Rolle: Unternehmen sind mit mehreren Säulen schlicht besser aufgestellt als mit nur einer.
Nachhaltigkeit in der Cloud rückt immer weiter in den Fokus
Sustainable IT ist in den letzten Jahren ein immer größeres Thema geworden. Nicht nur die Medien, sondern auch viele Public Cloud Provider machen Green IT immer sichtbarer für Unternehmen und die Gesellschaft. Dabei geht es ganz konkret um zahlreiche kleinere Themen, die Einfluss auf die Nachhaltigkeit nehmen, zum Beispiel:
- POE Wert: Wie effektiv wird die zugeführte Energie in einem Rechenzentrum verbraucht?
- Kühlung: Wie wird die Kühlung umgesetzt? Benötigt es dafür Energie oder können beispielsweise natürliche Ressourcen verwendet werden?
Aber nicht nur für Rechenzentren ist Nachhaltigkeit zum wichtigen Thema geworden, sondern für die IT im Allgemeinen. Deutschland- und europaweit ist es immer wichtiger geworden, dass Unternehmen ihren Teil dazu beitragen, unsere Umwelt zu schützen – so auch die IT.
Der Erfolg der Cloud Transformation steht und fällt mit Menschen & Prozessen
Die Cloud ist nicht nur ein neuer Ort – sie ist eine neue Art zu denken, die Veränderung auslöst. Umso wichtiger ist es demnach, dass Themen wie Change Management, aktive Begleitung und Adoption Management stärker in den Fokus rücken. Denn Projekte scheitern in den seltensten Fällen an der Technologie, sondern an fehlender Integration, Change Management und Akzeptanz der Mitarbeiter. Plattformen oder Services können heute nicht mehr einfach bereitgestellt werden und alle User wissen, was damit zu tun ist. Stattdessen müssen sowohl Anbieter als auch Unternehmen dafür sorgen, dass das Maximum aus einer Plattform herausgeholt wird. Was bedeutet das aber konkret?
- Aktive Begleitung für Integration und Transformation durch den Anbieter
- Regelmäßiges Feedback vom Markt, um Services zu verbessern
- Schnelle Entwicklungszyklen, um Feedback umsetzen zu können
Hintergrund für diese Anforderungen ist häufig der Hintergrund der Unternehmen selbst. Viele digitale Lösungen werden von technischen und digitalen Unternehmen für eben solche technischen Unternehmen mit digitalen Produkten entwickelt. Es gilt allerdings auch, Unternehmen mit Produktion und historischen Prozessen zu berücksichtigen und für ihre Bedürfnisse Brücken zu bauen – sowohl bei der Entwicklung als auch später im Service. Je besser Entwickler auf ihre Kunden und ihre Bedürfnisse eingehen, desto höher sind die Erfolgsaussichten jedes einzelnen Transformationsprozesses.
Stehen auch Sie vor der großen Herausforderung der Cloud Transformation? Unsere Experten bei Rewion begleiten Sie gerne auf Ihrem Weg in die Cloud. Machen Sie sich selbst ein Bild von unseren Leistungen oder nehmen Sie einfach direkt Kontakt zu uns auf!