Cloud Communities of Practice: Wissensaufbau im Team

Der Erfolg der Cloud Transformation hängt einerseits von der professionellen technischen Einführung ab, andererseits aber auch von der organisatorischen Adaption aller Mitarbeiter des Unternehmens. Es benötigt an einigen Stellen neue oder erweiterte Skills, neues Fachwissen und neue Arbeitsprozesse. Ein hilfreiches Konzept für diesen nötigen Wissensaufbau bieten Cloud Communities of Practice. Worum es sich dabei konkret handelt, welche Aufgaben eine Community of Practice hat und wie ihr Aufbau aussehen kann, erfahren Sie in diesem Artikel.

Die 3 Elemente einer Community of Practice

Bei einer Community of Practice handelt es sich um eine Gruppe, in der ein Wissensaustausch und Wissensaufbau stattfindet. Häufig entstehen solche Communities bereits unbewusst, während Arbeitskollegen sich über ihre Aufgaben, über ihre Erfahrungen und Arbeitsweisen austauschen. Bewusst gesteuert können sie dabei unterstützen, bereits bestehendes Wissen zu verbreiten, gemeinsame Standards zu schaffen, Innovation voranzutreiben und Alltagsprobleme zu lösen. Communities of Practice gibt es demnach nicht nur Cloud- oder auch IT-spezifisch, sondern in sämtlichen Unternehmens- und Lebensbereichen. Sie zeichnen sich durch 3 Elemente aus.

  • Domain: ein Themengebiet von gemeinsamem Interesse
  • Community: eine Gruppe, die sich regelmäßig über das gemeinsame Themengebiet austauscht
  • Practice: gemeinsames Wissen und Erfahrungen, die im Alltag Anwendung finden können

Beziehen wir diese Elemente konkret auf die Cloud Transformation, ergibt sich beispielsweise ein Team aus IT-Spezialisten (Community), die sich in einem wöchentlichen Meeting über ihre Erfahrungen mit den neuen Cloud Services im Unternehmen austauschen (Domain). Diese Erfahrungen helfen ihnen dabei, ihr eigenes Fachwissen zu erweitern und die Cloud Nutzung effizienter zu gestalten (Practice).

Für wen eignet sich eine Cloud Community of Practice?

Eine Cloud Community of Practice ist jedoch nicht nur für IT-Spezialisten interessant, sondern auch für einige andere Personengruppen innerhalb der Organisation:

 

Interessenten an Cloud Communities of Practice

 

Zusammengefasst: Alle Mitarbeiter, die Berührungspunkte mit der Cloud Transformation haben und ihr Wissen und ihren Erfahrungsschatz erweitern möchten, können Teil einer Cloud Community of Practice werden.

Diese Aufgaben haben Cloud Communities of Practice

Eine Cloud Community of Practice hat grundsätzlich die Funktion, Cloudwissen zu erweitern, zu verbreiten und Innovation voranzutreiben. Umsetzen kann sie das über unterschiedliche Wege.

  • Sie öffnet einen Raum für Mitarbeiter, die sich über ihre Erfahrungen mit der Cloud Transformation und den bestehenden Services austauschen und Wissen teilen möchten. Dieses Wissen und die Erfahrungen können sie in Ressourcen festhalten, die sie dem gesamten Unternehmen zur Verfügung stellen, etwa in Form von Wiki-Einträgen.

  • Sie schafft eine Grundlage für Mitarbeiter, ihre Kenntnisse und Skills rund um die Cloud zu erweitern, um ein umfassenderes Wissen in der gesamten Organisation zu schaffen.

  • Sie ermöglicht die spontane Zusammenarbeit zwischen Kollegen aus unterschiedlichen Abteilungen oder Business Units für cloudspezifische Herausforderungen.

  • Sie schafft ein grundlegendes Verständnis für die Vorteile und Funktionen der Cloud Transformation im gesamten Unternehmen.

Häufig treffen Communities of Practice sich geregelt virtuell oder vor Ort zu Meetings oder in Form eines After-Work-Events. Hier können sie verschiedene Inhalte zusammentragen und im Anschluss mit allen Mitarbeitern teilen. Aber auch die Organisation von Vorträgen zum Thema oder Infoveranstaltungen für die gesamte Belegschaft können erfolgsweisende Wege sein.

Strukturen der Cloud Communities of Practice abhängig von der Organisation

Wie eine Cloud Community of Practice konkret strukturiert ist, hängt stark vom Unternehmen und seiner Organisation ab. In großen Unternehmen kann es auch mehrere Communities geben, die jeweils unterschiedliche Ziele verfolgen und auf unterschiedliche Zielgruppen ausgelegt sind.

  • Global: Viele Unternehmen starten mit einer großen Cloud Community of Practice, die für die gesamte Belegschaft geöffnet ist – für alle Standorte, Teams und Business Units.

  • Regional: Zusätzlich entstehen häufig regionale Communities, wenn der Fortschritt der Cloud Transformation sich zwischen den einzelnen Standorten des Unternehmens unterscheidet.

  • Business Unit: Gibt es gesonderte Anforderungen innerhalb einzelner Business Units, kann auch dafür eine spezifische Cloud Community of Practice entstehen. Denn teilweise verfolgen einzelne Units andere Cloud Strategien als andere, da ihre Bedürfnisse von denen anderer Units abweichen.

Cloud Communities of Practice können zusätzlich auf Basis weiterer Faktoren entstehen.

  • Rollen: Abhängig von der Größe des Unternehmens und des Cloud Teams können auch entsprechend der einzelnen Rollen verschiedene Communities entstehen. Beispielsweise eine Community für cloudnative Entwickler oder für Sourcing Manager.

  • Themen: Gibt es spezifische Themen, die im Fokus stehen, etwa Cloud und Künstliche Intelligenz oder Cloud und agile Transformation, können Unternehmen auch themenbezogene Communities of Practice bilden. Diese Communities ermöglichen es Mitarbeitern aus unterschiedlichen Abteilungen und mit unterschiedlichem Erfahrungsschatz, sich auszutauschen und crossfunktional an einem Thema zu arbeiten.

Viele Cloud Communities of Practice sind für alle interessierten Mitarbeiter geöffnet. Teilweise bilden Unternehmen aber auch Communities auf Invitation Only Basis. Hier handelt es sich dann meist um spezifische Projekte oder Schritte in der Cloud Transformation, die konkrete Rollen und einen regelmäßigen Austausch zwischen ihnen benötigen.

Fazit: Wissen vermitteln und teilen für einen erfolgreichen Weg in die Cloud

Der Wissensauf- und -ausbau ist eine der wichtigsten Aufgaben rund um die erfolgreiche Cloud Transformation. Von Beginn an ist es deshalb sinnvoll und hilfreich, mindestens eine Cloud Community of Practice aufzubauen. Damit wird der Austausch unter den Mitarbeitern gefördert. Je umfassender die Cloud Transformation, je größer das Unternehmen und je spezifischer die einzelnen Projekte, desto mehr Communities bilden sich mit der Zeit. Während regelmäßige Treffen mit klaren Zielen sich in der Regel als effektivster Weg herausstellen, sind aber auch unregelmäßige Runden zum Wissens- und Erfahrungsaustausch nützlich für die allgemeine Akzeptanz und Weiterentwicklung der Cloud Transformation im Unternehmen.

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Fabian Brechlin

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