Das Scaled Agile Framework (SAFe) ist das am weitesten verbreitete agile Framework und basiert auf Scrum, Lean und Agile. Es bietet die Möglichkeit, agile Methoden und ihre Vorteile auf Unternehmensebene anzuwenden. Ziel ist es, das ganze Unternehmen agil zu machen und so die Wünsche der Kunden bestmöglich zu erfüllen. Die Basis für SAFe bilden iterative Entwicklungsschleifen, Lean Thinking, Systems Thinking, Agile Entwicklung und praktische Erfahrung in der Entwicklung großer Systeme. Das Framework verfügt über vier verschieden Konfigurationen: Essential, Large, Portfolio und Full. Daher können unterschiedlich große Projekte mit SAFe durchgeführt werden.
- Essentil SAFe: Basiskonfiguration für parallel arbeitende Scrum Teams
- Portfolio SAFe: Zusätzlich zu Essential SAFe mit Strategie-, Investitions-, Governance- und Portfolio-Management Aufgaben
- Large Solution SAFe: Zusätzlich zu Portfolio SAFe für Unternehmen, die große und komplexe Lösungen entwickeln
- Full SAFe: Zusätzlich zu Large Solution SAFe für Unternehmen, die große und integrierte Lösungen in Teams von mehreren hunderten Personen entwickeln
Implementierung
SAFe ist unterteilt in vier Ebenen, die unterste ist die Team-Ebene. In ihr werden alle Rollen, Artefakte und Prozesse abgebildet. Sie kennzeichnet die Basiseigenschaften von SAFe mit allen Prinzipien und grundlegenden Werten. Ein Team besteht aus drei bis neun Mitgliedern, einem Product Owner und einem Scrum Master. Sie zeichnen sich außerdem durch ihre Interdisziplinarität aus.
Die Ebene darüber ist die Program-Ebene, die die Eigenschaften der Teamebene in skalierter Form abbildet. Sie fasst die Lean-Agile Teams in virtuelle Organisationen, die Agile Release Trains zusammen. Dabei handelt es sich um 50 bis 125 Mitarbeiter, die gemeinsam ein Produktinkrement erstellen. Ein PI Planning als Kernelement von SAFe kennzeichnet den Beginn und das Ende eines Program Increments. Beide Ebenen zusammen ergeben das Essential SAFe.
Die zwei oberen Ebenen sind Large und Portfolio SAFe und können über die beiden unteren Ebenen gelegt werden, um unterschiedliche Konfigurationen mit zusätzlichen Rollen, Artefakten und Events zu bilden. Die Portfolioebene ist für die Strategie des Unternehmens verantwortlich.
Für die Umsetzung von SAFe wurde eine zwölf-Schritte Implementation Roadmap erstellt. Rewion steht Ihnen bei der Umsetzung und Anpassung an Ihre Voraussetzungen zur Seite.
- Wendepunkt erreichen
- Mitarbeiter als Lean-Agile-Change-Agenten schulen
- Führungskräfte & Manager schulen
- Lean-Agile-Kompetenzzentrum einrichten
- Wertströme und Agile Release Trains ermitteln
- Implementierungsplan erstellen
- Einführung des Agile Release Trains vorbereiten
- Agile Release Train einführen und Teams schulen
- Coachings
- Weitere Agile Release Trains und Wertströme einführen
- Auf Portfolio ausweiten
- Pflege und Optimierung
Rollen
SAFe und Scrum haben identische Rollen, bestehend aus Product Owner, Scrum Master und Entwicklungsteam. Gleichzeitig gibt es auf der Program-Ebene zusätzlich folgende Rollen:
- Product Manager: Er legt die Prioritäten des Program Backlog fest und verantwortet die Zusammenarbeit der auf Team-Ebene agierenden Product Owner.
- System Architect: Er entwickelt die Systemarchitektur im Vorhinein und begleitet diese im Entstehungsprozess.
- Release Train Engineer (RTE): Er erleichtert die Zusammenarbeit des Teams und managt das Risiko als Chief Scrum Master.
- Business Owner: Er verantwortet den Return on Investment und Mehrwert des zu entwickelnden Systems.
Fazit
Wie auch bei anderen agilen Frameworks müssen die Grundwerte, Prinzipien und Werte hinter Lean-Agile von allen Beteiligten verstanden, eingehalten und gelebt werden, damit die gesteckten Ziele erreicht werden können. So erlaubt SAFe eine verbesserte, übergreifende Zusammenarbeit mit mehr Transparenz und erhöhter Produktivität. Die Markteinführung des Produktes ist durchschnittlich früher und die Mitarbeiter engagierter und zufriedener.