Das Thema Policies/Direktive (Vorschriften, Präferenzen, Richtlinien) bereitet vielen Unternehmen und IT-Abteilungen Kopfschmerzen. Sind mehrere Länder oder Standorte mit in der Verantwortung, wird das Thema noch komplexer, da je nach Land verschiedene Gesetze und Vorschriften gelten. Zudem können Policies in der Microsoft-Welt mit verschiedenen Techniken (SCCM, Intune, GPO, GPP, usw.) ausgebracht werden. Durch Microsoft 365 (M365) können nun auch zentrale Einstellungen im Tenant vorgenommen werden – mit der Einführung von Cloud Policies nimmt die Komplexität der Einstellungsmöglichkeiten noch einmal zu.
Der folgende Artikel soll IT-Verantwortlichen, Administratoren und Projektleitern einen Überblick geben und konkrete Tipps für eine Umsetzung in IT-Abteilungen und Unternehmen vermitteln.
Vorgaben für Einstellungen können verschiedene Gründe und Anforderungen haben. Die Motivation kann einen internen, branchenspezifischen oder gesetzlichen Hintergrund haben. Auch Konfigurationseinstellungen werden häufig genutzt. Die Umsetzung kann entweder für den Nutzer verbindlich sein oder als vordefinierte Standardeinstellung eingerichtet sein.


Anforderungen von außen an das Unternehmen oder auch innerhalb des Unternehmens können gesetzlich (BDSG, DSGVO, KRITIS), durch Kunden (ISO 9001, ISO 27001) oder unternehmensintern (DLP) vorgegeben sein.
Die Herausforderung besteht darin, alle Anforderungen im jeweiligen Geltungsbereich gleichzeitig und verbindlich umzusetzen.
Generell wird empfohlen unternehmensweit eine zentrale Policy zu erstellen. Diese setzt sich wie in untenstehender Grafik veranschaulicht aus verschiedenen Bereichen zusammen. Der untere Basisbereich besteht aus den technischen und betriebsrelevanten Einstellungen, den Security-Vorgaben und dem Thema Datenschutz und Compliance. Außerdem werden hier alle unternehmensspezifischen und konkreten Anforderungen aus dem Business umgesetzt.

Erst danach kommen die sogenannten standort-, länder- oder abteilungsspezifischen Einstellungen. Hier können auch konkrete Einstellungen, die aus lokalen gesetzlichen Vorgaben hervorgehen, umgesetzt werden.
Die Anforderungen enthalten häufig verschiedene Einstellungen mit verschiedenen Geltungsbereichen. Ohne Strategie besteht die Gefahr, die Kontrolle zu verlieren.
Inzwischen gibt es mehrere technische Umsetzungswege in der Legacy-Welt, sowohl OnPrem als auch in der Cloud. Kein Weg deckt alle Plattformen und Szenarien ab. Viele Wege führen zu hohen Aufwänden und erfüllen dann nicht die Anforderungen. Auf den richtigen Technologie-Mix und die Zuordnung von Anforderung und Umsetzung kommt es an.

Da die Cloud eine große Freiheit bei der Endgeräteauswahl bietet, gilt es Richtlinien entsprechend auch für alle verwendeten Plattformen verbindlich umzusetzen.
Auf oberster Ebene gilt die Konfiguration des Tenant, also des gesamten Mandanten. Damit können sich unternehmenseigene und nicht unternehmenseigene Clients verbinden.
Die Verwaltung erfolgt mit folgenden Mitteln:
Einige der Mittel setzen die Lizenzierung und den Betrieb zusätzlicher Produkte oder ein Active Directory voraus.

Die klassischen Gruppenrichtlinien und die „Policies for Office Apps“ haben eine definierte Reihenfolge, in der sie vom System umgesetzt werden und wirken entsprechend. Dies gilt es zu beachten, wenn unterschiedliche Anforderungen auf mehrere Plattformen angewendet werden, da Einstellungen überschrieben werden können.
Die Verarbeitungsreihenfolge ist der Theorie trivial, verhält sich in der Praxis aber anders, wenn mehrere gegensätzliche Einstellungen (verbindliche Vorgabe mit Ausnahme) gleichzeitig auf mehreren Ebenen anzuwenden sind. Zusätzlich sind die Richtlinien innerhalb eines Typs zu priorisieren.
Soll eine Anforderung umgesetzt werden, muss diese von allen beteiligten Stakeholdern bewertet und freigegeben werden. Zu den wichtigsten Stakeholdern gehören:

Im Idealfall kommen alle drei Stakeholder zur gleichen Empfehlung. Jede Empfehlung muss begründet und dokumentiert werden. Somit hat man einen schriftlichen „Beweis“ und weiß auch in Zukunft noch, warum eine Einstellung umgesetzt wurde und wer diese freigegeben hat. Es sind automatisch alle Stakeholder mit involviert und informiert.
Zusatztipp: Dieser Prozess kann wunderbar mit einem (falls vorhanden) Change Management Prozess verknüpft bzw. abgebildet werden.
Die wichtigsten Voraussetzungen für den erfolgreichen und geordneten Einsatz von Policies sind ein Anforderungsmanagement mit klaren Verantwortlichkeiten, ein sauber definierter Prozess und eine vollständige Dokumentation der technischen Umsetzung. Es ist zu ermitteln, welche Anforderungen und ggf. Ausnahmen für welchen Geltungsbereich (Land) und auf welcher Plattform bestehen. Nur so kann ein klares Ziel definiert werden, das erreichbar ist und es kann später transparent nachvollzogen werden, warum eine Einstellung überhaupt festgelegt wurde. Gleichzeitig wird damit garantiert, dass alle beteiligten Bereiche sowie gesetzliche Anforderungen, unternehmensinterne Anforderungen und technisch notwendige Spezifikationen beachtet werden. Mit der qualifizierten, detaillierten Anforderung kann die technische Realisierung unter Berücksichtigung wechselseitiger Auswirkungen definiert und mit minimalem Aufwand durchgeführt werden.
(Co-Autor ist Fared Ghijas)
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