MDM-Modelle im Überblick: Welche Wege gibt es für die Geräteverwaltung in Unternehmen?

Um Sicherheit und Datentrennung zu gewährleisten, während flexible Arbeitsmodelle umgesetzt werden, setzen viele Unternehmen Mobile Device Management ein. Dabei handelt es sich um die zentrale Verwaltung aller mobilen Geräte, die im Arbeitsalltag zum Einsatz kommen, etwa Smartphones, Laptops oder Tablets. Für die konkrete Umsetzung gibt es hier verschiedene Modelle, die sich im Eigentümer und den Nutzungsmöglichkeiten unterscheiden. Die bekanntesten Modelle möchten wir heute vorstellen und Ihnen eine Entscheidungshilfe zum passenden MDM-Modell für Ihr Unternehmen mitgeben.

COBO, COPE, CYOD & BYOD – die bekanntesten MDM-Modelle

Unternehmen können Mobile Device Management in verschiedenen Konzepten umsetzen – Unterschiede liegen dabei darin, wer Eigentümer ist und wie die Geräte genutzt werden dürfen. Kommen beispielsweise die privaten Geräte der Mitarbeiter selbst zum Einsatz oder handelt es sich um unternehmenseigene Geräte, die für die private Nutzung freigegeben sind? Wir stellen vier bekannte Modelle vor.

Vorteile MDM Modelle

COBO – Corporate Owned, Business Only

Erhalten Mitarbeiter mobile Geräte vom Arbeitgeber, die sie ausschließlich für die Arbeit verwenden dürfen, handelt es sich um das COBO-Modell. Konkret bedeutet das: Es ist nicht erlaubt, private Daten auf dem Smartphone zu speichern, private Apps zu installieren oder private Nachrichten zu schreiben. Mitarbeitende benötigen also in jedem Fall ein berufliches und ein privates Gerät – sowohl in Bezug auf Smartphones als auch Tablet und Laptop. Einige Mitarbeiter können dieses Modell deshalb als umständlich empfinden – verreisen sie beruflich, müssen sie schnell vier bis fünf Geräte mitnehmen. Für Unternehmen wiederum ist COBO das simpelste Modell, da sie die volle Kontrolle über die Geräteauswahl haben und keine Trennung zwischen beruflichen und privaten Daten vornehmen müssen.

Diese Vorteile bringt COBO:

  • Einheitliche Geräte im ganzen Unternehmen
  • Maximale Sicherheit, da keine private Nutzung
  • Geringer Aufwand für die IT

COPE – Corporate Owned, Personally Enabled

Beim COPE-Modell handelt es sich um eine MDM-Form, in der Mitarbeitende mit Geräten ausgestattet werden, diese aber auch privat nutzen dürfen. Die Anschaffung erfolgt durch den Arbeitgeber, sodass Mitarbeiter in der Regel kein Mitspracherecht bei der Auswahl haben. Allerdings benötigen sie kein gesondertes Gerät mehr für die private Nutzung – damit ist das Modell häufig eine große Entlastung für Mitarbeitende, die beruflich viel reisen. Für Unternehmen besteht in diesem Modell die wichtige Aufgabe der Trennung beruflicher und privater Daten, um die unterschiedliche Verwendung zu ermöglichen.

Diese Vorteile bringt COPE:

  • Ersparnis für Mitarbeiter
  • Einheitliche Geräte für alle Teams
  • Zentrale, unkomplizierte Verwaltung

CYOD – Choose Your Own Device

Als Vorstufe der vollständigen Entscheidungsfreiheit für Mitarbeitende in Bezug auf ihre beruflich genutzten Geräte gibt es das CYOD-Modell. Unternehmen geben hier einen gewissen Gerätebestand vor, aus dem Mitarbeitende sich Modelle aussuchen können. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn große Uneinigkeit über die Betriebssysteme herrscht. Während viele Teams im Design-Bereich etwa mit Apple arbeiten, ist die Entwicklung auf Windows oder Linux angewiesen. So kann immer noch eine gewisse Einheit in den Geräten bleiben, um die Verwaltung zu erleichtern, aber Mitarbeitende haben teilweise Entscheidungsfreiheit. Auch hier gilt wieder die wichtige Aufgabe der Trennung privater und beruflicher Daten, da die Geräte in beiden Szenarien verwendet werden dürfen.

Diese Vorteile bringt CYOD:

  • Mitentscheidung in der Geräteauswahl für Mitarbeiter
  • Eingeschränkter Gerätebestand für simplere Verwaltung
  • Ersparnis für Mitarbeiter

BYOD – Bring Your Own Device

Dürfen Mitarbeitende ihre privaten Geräte auch für die Arbeit verwenden, nachdem die Geräte durch die IT registriert wurden, handelt es sich um das BYOD-Modell. Für Arbeitnehmer ist dieser Weg besonders komfortabel, da sie einfach ihre gewohnten Geräte weiterverwenden können – allerdings müssen sie sie auch selbst anschaffen, erhalten jedoch teilweise Zuschüsse zum Kauf oder Vertrag. Unternehmen wiederum profitieren von geringeren Anschaffungskosten, stehen jedoch vor der Herausforderung, alle Geräte in der MDM-Lösung registrieren und die privaten und beruflichen Daten klar trennen zu müssen. Unternehmen, die das BYOD-Modell umsetzen möchten, sollten das schon bei der Wahl der MDM-Lösung berücksichtigen, um eine große Gerätevielfalt unterstützen zu können.

Diese Vorteile bringt BYOD:

  • Volle Entscheidungsfreiheit für Mitarbeitende
  • Kostenersparnis für Unternehmen
  • Vertrautes Gerät sorgt für Produktivität und Zustimmung bei Mitarbeitenden

So wählen Sie das passende MDM-Modell für Ihr Unternehmen

Welches Modell ist jetzt aber das passende für Ihr Unternehmen? Gerade am Anfang der Einführung von Mobile Device Management wirft die Wahl bei vielen Unternehmen Fragen und Unsicherheiten auf – besonders, wenn das Modell bereits die Wahl der passenden MDM-Lösung beeinflussen kann. Wir haben einige Fragen und Faktoren zusammengestellt, an denen Sie sich für die Wahl orientieren können.

  • Unternehmensstruktur & Arbeitsmodell: Wie mobil arbeiten Ihre Mitarbeiter? Gibt es feste Büros oder flexible Standorte? Wie steht es um Freelancer, externe Partner oder Projektmitarbeiter? Je flexibler und mobiler die Arbeitsmodelle aussehen, desto eher sind flexible Modelle wie BYOD oder CYOD der passende Weg.
  • IT-Sicherheit & Compliance: An welche branchenspezifischen Sicherheitsstandards oder regulatorischen Vorgaben müssen Sie sich halten? Wie sensibel sind die Unternehmensdaten im mobilen Zugriff? Welche Risiken gibt es im Fall eines Geräteverlusts oder Hacks? Je höher Ihre Sicherheitsanforderungen sind, desto sinnvoller sind Modelle wie COBO oder COPE, da der größte Teil der Kontrolle beim Unternehmen liegt.
  • Budget: Welches Budget steht Ihnen pro Mitarbeiter für mobile Geräte zur Verfügung? Ist eine zentrale Anschaffung sinnvoll oder gibt es die Möglichkeit zur Bezuschussung privater Geräte? Das BYOD-Modell spart beispielsweise Investitionskosten, ist aber aufwändiger in der IT. COBO ist dafür kostenintensiver, aber kalkulierbarer.
  • IT-Abteilung & Verwaltung: Wie viele Kapazitäten haben Sie für Verwaltung, Support und Wartung? Gibt es schon eine MDM-Lösung, die möglicherweise das Modell vorgibt? Möchten Sie viele verschiedene Betriebssysteme verwalten? Je einheitlicher die Gerätelandschaft ist, desto unkomplizierter ist die Verwaltung.
  • Mitarbeiterzufriedenheit & Unternehmenskultur: Wie wichtig ist den Teams die Mitbestimmung bei der Gerätewahl? Wie technikaffin sind die Teams? Benötigen sie eher standardisierte oder individualisierte Geräte? Haben sie bereits Erfahrungen mit der privaten Nutzung beruflicher Geräte oder andersherum? CYOD und COPE schaffen meist einen guten Mittelweg zwischen Kontrolle und Individualisierung.
  • Zukunftsfähigkeit: Soll das gewählte Modell noch auf weitere Standorte und Länder ausgeweitet werden? Lässt sich das Modell bei wachsendem Unternehmen skalieren? Könnten in den nächsten Jahren noch Anforderungen hinzukommen? Versuchen Sie, Ihr Modell langfristig zu denken und für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens vorauszuplanen.

Fazit: Flexibles Arbeiten und sichere Geräteverwaltung mit dem passenden Verwaltungsmodell

Die Wahl des passenden MDM-Modells ist ein wichtiger Faktor für Unternehmen, die modernes und flexibles Arbeiten ermöglichen und gleichzeitig Datenschutz und IT-Sicherheit gewährleisten möchten. Abhängig von der Unternehmensstruktur, der Kultur, den Mitarbeiterbedürfnissen und dem Sicherheitsbedarf bringt jedes Modell unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich. Eine durchdachte Wahl des MDM-Modells ist damit die Grundlage für den Erfolg der Einführung. Je flexibler die Arbeitsweise im Unternehmen aussieht, desto eher sind besonders flexible Modelle wie BYOD oder CYOD die richtige Wahl. Je höher wiederum der Sicherheitsbedarf ist, desto eher kommen Modelle wie COPE und COBO in Frage, die dem Unternehmen mehr Kontrolle ermöglichen.

Benötigen Sie Unterstützung bei der Wahl des passenden MDM-Modells oder bei der Einführung von Mobile Device Management im Unternehmen, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf. Wir begleiten Sie auf Ihrem Weg!

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Hardy Elis

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