Wie Sie Ihre Daten aus dem KIS sofort nutzen können: Robotic Process Automation verkürzt die Wartezeit auf eine Interoperabilitätsplattform

Daten in Krankenhaussystemen (KIS) sind der Schlüssel zu vielen Prozessen im Gesundheitswesen. Doch was tun, wenn diese Daten scheinbar unerreichbar sind und die vollständige Integration zu lange dauert? In diesem ausführlichen Blogbeitrag erklären wir, wie Robotic Process Automation (RPA) eine sofortige Lösung bietet. Wir beleuchten, was RPA ist, geben praktische Beispiele und beantworten häufige Fragen. Lassen Sie uns die Ansätze entdecken, die Ihre Daten aus ihrem Gefängnis befreien!

Die Herausforderung der Datenzugänglichkeit

Krankenhaussysteme speichern viele wertvolle Daten – von Patientenhistorien über Abrechnungsinformationen bis hin zu medizinischen Berichten. Doch oft sind diese Daten schwer zugänglich, weil:

  1. Daten-Silos: Informationen sind in verschiedenen Modulen isoliert.
  2. Proprietäre Systeme: Diese nutzen spezifische Technologien und Standards.
  3. Aufwendige Integration: Vollständige Systemverknüpfungen sind teuer und zeitaufwändig.
  4. Datenschutzanforderungen: Strenge Regelungen erschweren den Zugang.

Was ist eine Interoperabilitätsplattform?

Eine Interoperabilitätsplattform soll Daten und Prozesse zwischen verschiedenen Systemen und Anwendungen nahtlos integrieren und austauschen. Diese Plattformen erleichtern die Kommunikation und den Datenaustausch in einem heterogenen IT-Umfeld. Sie bieten standardisierte Schnittstellen und Protokolle, um den Zugriff auf Daten zu vereinheitlichen und zu vereinfachen.

Vorteile einer Interoperabilitätsplattform:
  1. Nahtlose Datenintegration: Verbindet verschiedene Systeme und Anwendungen.
  2. Standardisierung: Ermöglicht den Einsatz einheitlicher Datenformate und Protokolle.
  3. Erhöhte Effizienz: Reduziert manuelle Eingriffe und Fehler.
  4. Bessere Entscheidungsfindung: Ermöglicht den Zugriff auf umfassendere und genauere Daten.
Nachteile einer Interoperabilitätsplattform:
  1. Hohe Implementierungskosten: Die Einführung kann teuer und zeitaufwändig sein.
  2. Komplexität: Erfordert umfangreiche Anpassungen und technisches Know-how.
  3. Zeitaufwand: Die vollständige Integration kann Monate bis Jahre dauern.

Was ist Robotic Process Automation (RPA)?

Robotic Process Automation (RPA) nutzt Software-Roboter oder „Bots“, um wiederkehrende, regelbasierte Aufgaben zu automatisieren. Diese Bots können menschliche Interaktionen mit digitalen Systemen nachahmen. Sie navigieren durch Benutzeroberflächen, geben Daten ein, rufen Informationen ab und interagieren mit verschiedenen Anwendungen, als wären sie menschliche Benutzer. RPA eignet sich besonders gut für repetitive Aufgaben, die klar definierte Schritte und Regeln haben.

Vorteile von RPA:
  1. Schnelle Implementierung: RPA-Lösungen können oft schnell und ohne umfassende Systemänderungen implementiert werden.
  2. Kosteneffizienz: Durch die Automatisierung manueller Prozesse können Kosten gesenkt und die Effizienz gesteigert werden.
  3. Reduzierung menschlicher Fehler: Automatisierte Prozesse sind weniger anfällig für Fehler als manuelle Eingaben.
  4. Compliance und Sicherheit: RPA kann so konfiguriert werden, dass es den Datenschutzrichtlinien entspricht und den Zugriff auf sensible Daten kontrolliert.
Praktische Beispiele für RPA
  1. Datenextraktion und -migration
    Beispiel:
    Ein Krankenhaus möchte Patientendaten in eine neue elektronische Gesundheitsakte (EGA) übertragen. Ein RPA-Roboter kann diese Daten extrahieren und automatisch in das neue System eingeben, ohne manuelle Eingriffe.
  2. Berichterstellung
    Beispiel:
    Ein Krankenhaus benötigt täglich Berichte über Patientenzahlen und Belegungsraten. RPA kann diese Daten automatisch abrufen und Berichte erstellen, die direkt an die relevanten Abteilungen gesendet werden.
  3. Prozessoptimierung
    Beispiel: Die Verwaltung von Patientenakten ist zeitaufwändig. Ein RPA-Roboter kann automatisch neue Akten erstellen, Daten aktualisieren und sicherstellen, dass alle Informationen korrekt sind.
  4. Integration mit anderen Systemen
    Beispiel: Ein Krankenhaus nutzt verschiedene Systeme für Abrechnung und Terminplanung. RPA kann als Brücke fungieren und sicherstellen, dass Daten nahtlos zwischen diesen Systemen ausgetauscht werden.
  5. Umfassende Patientendaten zusammenführen und bereitstellen
    Beispiel: Ein Patient möchte alle seine medizinischen Daten erhalten, die in verschiedenen Systemen eines Krankenhauses gespeichert sind. Ein RPA-Roboter kann diese Aufgabe übernehmen, indem er Daten aus dem Laborinformationssystem , dem Radiologieinformationssystem und anderen relevanten Systemen extrahiert. Der Roboter konsolidiert diese Daten in einem einheitlichen Bericht und stellt diesen dem Patienten elektronisch zur Verfügung. Dies spart Zeit und erhöht die Zufriedenheit des Patienten.
Häufig gestellte Fragen zu RPA
  • Wie schnell kann RPA implementiert werden?
    Die Implementierung kann oft innerhalb weniger Wochen erfolgen, abhängig von der Komplexität der zu automatisierenden Prozesse.
  • Ist RPA sicher?
    Ja, RPA kann so konfiguriert werden, dass es alle Sicherheits- und Datenschutzanforderungen erfüllt. Die Zugriffe und Aktionen der Roboter werden protokolliert und überwacht.
  • Kann RPA mit bestehenden KIS-Systemen arbeiten?
    Ja, RPA ist darauf ausgelegt, mit bestehenden Systemen zu arbeiten, ohne dass diese geändert werden müssen. Die Roboter interagieren über die Benutzeroberfläche, genau wie ein menschlicher Nutzer.
  • Ist RPA ein Hindernis für eine spätere Einführung einer Interoperabilitätsplattform?
    Nein, RPA ist kein Hindernis, sondern eine Ergänzung. Während eine Interoperabilitätsplattform langfristig eine umfassendere Lösung bietet, kann RPA sofortige Erleichterungen schaffen. Später kann RPA weiterhin eingesetzt werden, um Lücken zu füllen, spezifische Prozesse zu optimieren oder als Backup-Lösung zu dienen. RPA und Interoperabilitätsplattformen können Hand in Hand arbeiten, um die Effizienz und Datenintegration im Gesundheitswesen zu maximieren.
Ansätze zur Implementierung von RPA
  1. Identifikation von Prozessen
    Beginnen Sie mit der Identifikation der Prozesse, die am meisten von der Automatisierung profitieren würden. Dies könnten manuelle, zeitaufwändige oder fehleranfällige Aufgaben sein.
  2. Auswahl der richtigen RPA-Plattform
    Es gibt viele RPA-Plattformen auf dem Markt. Wählen Sie eine, die Ihren spezifischen Anforderungen entspricht und eine einfache Integration ermöglicht.
  3. Pilotprojekte
    Starten Sie mit einem Pilotprojekt, um die Effektivität von RPA in Ihrem Umfeld zu testen. Dies hilft Ihnen, die Technologie besser zu verstehen und ihre Vorteile zu bewerten.
  4. Skalierung
    Nach erfolgreichen Pilotprojekten können Sie die RPA-Lösung auf andere Bereiche und Prozesse ausweiten. Planen Sie eine schrittweise Skalierung, um die Akzeptanz zu erhöhen und potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen.

Fazit

Daten im KIS sind zu wertvoll, um ungenutzt zu bleiben. Mit RPA haben Sie eine effiziente und schnelle Lösung, um diese Daten zugänglich zu machen und für verschiedene Prozesse zu nutzen. Kliniken können so ihre Effizienz steigern, Kosten senken und letztlich eine bessere Patientenversorgung gewährleisten, ohne auf die vollständige Integration und Einführung einer Interoperabilitätsplattform warten zu müssen. Die Zukunft der Gesundheitsdaten liegt in der Automatisierung – und RPA ist der Schlüssel dazu.

Können wir Ihnen helfen?

Können wir Ihnen helfen?

Marcel Altmann

Beitrag teilen:

Mehr Informationen, einen Austausch oder konkrete Unterstützung im Projekt?

Anfrage senden

Nach oben scrollen