Der Grund, warum Sustainable IT für CIOs, CTOs und CSOs jetzt schon relevant sein soll, brodelt bereits sein einiger Zeit im Köcher. Der steigende Zugang zum Internet weltweit, der technologische Fortschritt und die digitale Transformation verursachen, dass der Bedarf an Energie und Ressourcen steigt. Dies wiederum führt dazu, dass die globalen Emissionen nicht wie gewünscht sinken, sondern stetig steigen. Wie vergangene Blogbeiträge (“Was ist Sustainable IT“, “Fakten, Fakten, Fakten zu Sustainable IT” oder “Die größten Emissionsquellen der IT“) bereits erläutern, ist auch die IT ein Brennpunkt, wenn es um den prozentualen Anteil der global ausgestoßenen Emissionen geht. Mit rund 4% verursacht die IT bereits heute mehr Emissionen als der gesamte Flugverkehr. Schätzungen gehen davon aus, dass der Anteil in diesem Jahrzehnt noch auf 8%-10% ansteigen wird.
Es wird für CIOs, CTOs und CSOs also höchste Zeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und ihre Organisation darauf vorzubereiten. Früher oder später werden nämlich auch die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen sein, bei denen Unternehmen dazu verpflichtet werden, über ihre Aktivitäten in Bezug auf die Nachhaltigkeit zu berichten. Die EU macht damit bereits ab dem nächsten Jahr 2024 den ersten Schritt und bindet Unternehmen an die “Corporate Sustainability Reporting Directive“. Diese verlangt anfangs für Großunternehmen, jedoch bis 2028 für alle Unternehmen, eine detaillierte Berichterstattung rund um die ESG-Aspekte von Organisationen.
Was sind die Vorteile für CIOs, CTOs und CSOs?
Es darf natürlich nicht vergessen werden, dass es für Manager:innen einen gewissen Benefit geben muss. Nebst der Einhaltung von gesetzlichen Verpflichtungen, regulatorischen Anweisungen und Compliance Aspekten bringt eine nachhaltige Nutzung von digitalen Mitteln und IT-Services auch weitere Vorteile. Hierbei ist vor allem natürlich der finanzielle Aspekt zu betrachten. Viele Initiativen im Bereich Sustainable IT resultieren in einer effizienteren, effektiveren und optimierten Organisation im Vergleich mit der Ausgangssituation. So bieten beispielsweise Effizienzsteigerungen der Rechenzentren die Möglichkeit, Energie zu sparen und dadurch die Kosten zu senken. Ein erweiterter Lebenszyklus für Hardware und digitale Services bietet das Potenzial, durch Optimierungen weniger Einkaufskosten zu haben. Nebst dem nachhaltigen Aspekt ist der finanzielle Aspekt also eine direkte Folge aus Sustainable IT Initiativen. Dies kann für CIOs, CTOs und CSOs sehr spannend werden.
Hinzu kommen weitere Vorteile wie die Steigerung des Markenimages und die Attraktivität des Unternehmens. Dies resultiert in vielen positiven Ergebnissen wie die Anziehung von Kunden oder potenziellen Talenten, die Zufriedenheit von Mitarbeitern oder die Attraktivität für Aktionäre. Dies sind wichtige Einflussfaktoren für CSOs. Ein weiterer Punkt zur Attraktivität ist auch die Thematik rund um die Transparenz und Bereitstellung von Daten. Für Lieferanten und Kunden werden Unternehmen mit einem soliden, transparenten und vertrauenswürdigen Reporting von Daten in Zukunft an Relevant gewinnen, da auch diese für ihre eigenen Berichterstattungen rund um das Thema Nachhaltigkeit auf diese Daten angewiesen sind. CIOs und CTOs können dabei mit ihren technischen und digitalen Möglichkeiten wichtige Beiträge leisten.
Zu guter Letzt ist Nachhaltigkeit ein Thema, welches jeden einzelnen Menschen auch privat betrifft. Jegliche Bemühungen tragen schlussendlich zur Lösung eines globalen Problems bei. Vor allem Manager:innen auf C-Level Ebene haben das Potenzial, aber auch die Verantwortung, ihre Einflussmöglichkeiten so zu nutzen, dass positive Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit daraus resultieren.
Was können CIOs, CTOs und CSOs tun?
Dies hängt natürlich jeweils individuell vom Unternehmen ab. Eine Orientierungshilfe bietet hierzu der Sustainable IT Game Plan, welcher als Whitepaper verfügbar ist. Für CIOs, CTOs und CSOs sind jedoch folgende Punkte wichtig.
Verständnis für die Organisation und deren Umweltauswirkungen
Es ist initial wichtig, das Unternehmen gesamtheitlich zu verstehen. Dabei soll der Fokus darauf liegen, die Umweltauswirkungen der Organisation zu kennen und Schwierigkeiten sowie Herausforderungen rund um das Thema Nachhaltigkeit zu identifizieren. Auch Abhängigkeiten müssen hierbei erkannt werden.
Eine unternehmensweit abgestimmte Strategie und Governance entwickeln
Oftmals wird eine unternehmensweit abgestimmte Strategie und Governance unterschätzt. Beim Thema Sustainable IT und Nachhaltigkeit ist dies jedoch einer der wichtigsten Punkte. Dabei fließen sehr viele Einflussfaktoren ineinander, wie beispielsweise die Unternehmensvision, die IT-Strategie, aber auch die Ziele einzelner Teams oder Bereiche. Unternehmen müssen hierfür also alle Leute an Board haben, um eine abgestimmte Strategie und Governance zu entwickeln.
Integration, Einbindung, Support und Vertretung
CIOs, CTOs, CSOs sowie das gesamte Management-Board müssen hinter dem Vorhaben stehen. Die Einbindung dieser kritischen Stakeholdern ist daher essenziell. Dafür gibt es zwei Gründe. Einerseits verkörpert dies die erforderliche Notwendigkeit des Themas und unterstützt die dedizierte Zuordnung von Ressourcen, Teams und Kapazitäten. Auf der anderen Seite bietet dies die nötige Strahlkraft, um das Thema im Unternehmen aber auch außerhalb zu verkörpern und dadurch das Bewusstsein zu wecken. Dies erhöht die Anzahl mitwirkenden Personen und bietet dadurch eine Hebelwirkung, um wirksame Maßnahmen umzusetzen.
Abschließend ist zu ergänzen, dass es für Unternehmen wichtig ist, sich große Ziele zu setzen und mit kleinen Schritten vorwärtszugehen. Es ist daher umso wichtiger, dass Manager:innen ihr Unternehmen richtig ausrichten und danach die Grundlage bieten, um das Unternehmen weiterzuentwickeln.
Bei Fragen oder Anregungen zum Thema Sustainable IT, Green IT oder Digital Sustainability stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.