KI im Krankenhaus erfolgreich einzuführen, bedeutet mehr als nur zu kaufen und zu installieren. Vielmehr entscheidend ist ein strukturierter Prozess, der sicherstellt, dass die Technologie echten Mehrwert schafft. Die Einführung von KI lässt sich in fünf zentrale Schritte gliedern, die wie eine Roadmap funktionieren und Orientierung geben.
Am Anfang steht eine Bestandsaufnahme. Dabei gilt es zu definieren: Welche Prozesse gibt es bereits, wie laufen sie ab, welche Systeme und Daten werden genutzt? Eine solche Analyse schafft Transparenz darüber, wo die größten Herausforderungen liegen. Ohne dieses Verständnis ist es kaum möglich, passende Lösungen zu entwickeln oder im Krankenhaus zu implementieren. Typische Fragen sind: Wo entstehen Engpässe? Welche Tätigkeiten sind zeitaufwändig oder fehleranfällig? Und welche Daten liegen überhaupt vor, in welcher Qualität und in welchem Format?
Gerade im Krankenhaus ist diese Phase besonders wichtig, weil IT-Systeme häufig historisch gewachsen und entsprechend komplex sind. Wer hier gleich zu Anfang sauber analysiert, schafft die Basis für fundierte Entscheidungen im weiteren Projektverlauf.
Auf die Analyse folgt die konzeptionelle Arbeit, wobei eine Problemstellung oder ein Verbesserungspotenzial beschrieben und eine erste Nutzenhypothese formuliert wird. Es reicht nicht zu sagen „Wir wollen KI nutzen“. Es braucht eine klare Hypothese: Welches konkrete Problem soll im Krankenhaus durch KI gelöst werden und welchen Mehrwert bringt das? Das macht ein gutes Konzept aus.
Beispiel: Statt allgemein „Wir wollen den Dokumentationsaufwand reduzieren“ zu sagen, könnte die Hypothese lauten: „Durch eine KI-gestützte Spracherkennung lässt sich die Zeit für Arztbriefe um 30 % verkürzen.“ Solche Hypothesen machen das Projekt greifbar und ermöglichen es, später den tatsächlichen Nutzen zu überprüfen.
Im nächsten Schritt werden erste Lösungsansätze geprüft und konkretisiert. Das heißt: Welche Technologien gibt es am Markt? Welche Anbieter kommen infrage? Wie ließe sich die Lösung technisch und organisatorisch umsetzen?
Wichtig ist hier auch die Abstimmung mit IT, Datenschutz und Rechtsabteilung. Gerade bei KI spielen Fragen des Datenschutzes, der Datenqualität und der Anschlussfähigkeit an bestehende Systeme eine zentrale Rolle. Je früher diese Themen berücksichtigt werden, desto reibungsloser lässt sich das Projekt später umsetzen.
Kein KI-Projekt funktioniert langfristig, wenn es nur „von oben“ beschlossen wird. Mitarbeitende müssen verstehen, warum Veränderungen notwendig sind, welchen Beitrag KI leisten soll und wie sich ihre Arbeit dadurch verändert. Deshalb ist es wichtig, schon frühzeitig Beteiligte einzubinden, zu schulen und eine offene Kommunikation zu führen.
Changemanagement bedeutet dabei auch, Widerstände gegen die Veränderung ernst zu nehmen und aktiv mit Unsicherheiten umzugehen. Nur so lassen sich Akzeptanz schaffen und die Chancen nutzen, die in der Technologie stecken.
Am Ende steht die konkrete Umsetzung: der Start eines Piloten oder die Einführung einer Lösung im Alltag. Hier ist wichtig, mit klar umrissenen Projekten zu beginnen, die schnell sichtbaren Nutzen bringen. Pilotprojekte reduzieren Risiken, sammeln Erfahrungen und schaffen Vertrauen. Erst wenn hier positive Ergebnisse erzielt werden, lohnt es sich, die Lösung auszurollen und auf weitere Bereiche auszuweiten.

KI-Projekte sollten einer klaren Struktur folgen, denn jeder Schritt baut auf dem vorherigen auf – von der Analyse über das Konzept bis hin zur Umsetzung. Für Krankenhäuser bedeutet das: Wer diesen Weg strukturiert geht, verringert die Gefahr von Fehlinvestitionen und erhöht die Chance, dass KI nicht nur Pilotprojekt bleibt, sondern dauerhaft in den Alltag integriert wird.
Am Ende geht es neben der Technologie an sich auch darum, Vertrauen bei den Mitarbeitenden, bei den Verantwortlichen und letztlich auch bei den Patienten zu schaffen. Damit KI wirklich helfen kann, braucht es eine solide Grundlage, klare Strukturen und den Mut, den Weg Schritt für Schritt zu gehen.
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