Dieser Artikel ist ein Artikel aus eine Reihe von Artikeln zur SAP BTP Governance. Wenn Sie mehr zum Thema BTP Governance erfahren möchten, empfehlen wir, mit unserem Überblick zur SAP BTP Governance zu starten und anschließend die Detailartikel zu lesen.
Die Nutzung der Cloud bietet Unternehmen enorme Chancen, stellt sie aber auch vor komplexe Herausforderungen – insbesondere wenn es um Compliance und Sicherheit geht. Daher ist es wichtig, diese Aspekte von Anfang an zu berücksichtigen. Dieser Artikel beleuchtet, wie Organisationen die Balance zwischen Agilität und regulatorischer Konformität finden und dabei die Sicherheit ihrer Anwendungen und Daten gewährleisten können.
Die Einführung der SAP BTP bringt spezifische Risiken mit sich, die oft aus der Komplexität cloudbasierter Infrastrukturen resultieren. Eine der größten Hürden ist die Verwaltung mehrerer globaler Konten und Verträge, die schnell zu Fragmentierung führen kann. Ohne eine zentrale Übersicht entstehen Sicherheitslücken, etwa durch ungesicherte Testumgebungen oder verwaiste Unterkonten. Hinzu kommt die Frage der Zuständigkeiten: Wer verwaltet die Berechtigungen? Wer ist für die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien verantwortlich? Diese Unklarheiten können nicht nur Compliance-Verstöße begünstigen, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen Teams behindern.
Ein weiteres Problem ist die mangelnde Transparenz bei Ressourcennutzung und Kosten. Unkontrollierter Verbrauch von Cloud-Services führt nicht nur zu finanziellen Risiken, sondern auch zu technischen Schulden, wenn Anwendungen nicht nachhaltig designt werden. Gleichzeitig erfordert die Dynamik moderner Entwicklungsprozesse – etwa Continuous Integration/Continuous Deployment (CI/CD) – Sicherheitsmaßnahmen, die sich nahtlos in agile Workflows integrieren lassen.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen Unternehmen sowohl organisatorische als auch technische Maßnahmen ergreifen. Ein wichtiger Baustein ist ein durchdachtes Account-Modell. Globale Konten bilden die vertragliche Basis der SAP BTP, während Subaccounts und Verzeichnisse (Directories) die Strukturierung nach Projekten oder Entwicklungsphasen ermöglichen. Beispielsweise können Unterkonten für Test-, Staging- und Produktionsumgebungen angelegt werden, um eine klare Trennung der Lebenszyklen zu gewährleisten. Namenskonventionen und Labels helfen dabei, Ressourcen konsistent zu kategorisieren und Konflikte bei der Bereitstellung von Services zu vermeiden.

Sicherheit in der SAP BTP darf nicht als nachträgliche Checkbox-Übung behandelt werden, sondern muss integraler Bestandteil des Entwicklungsprozesses sein. Authentifizierung und Autorisierung bilden hier die Grundpfeiler. Die Nutzung des SAP Cloud Identity Service ist dabei unverzichtbar, insbesondere in Kombination mit unternehmenseigenen Identitätsanbietern wie Microsoft Entra ID oder Okta. Diese Integration ermöglicht eine zentrale Verwaltung von Benutzerrollen und minimiert das Risiko veralteter Zugriffsberechtigungen.
Ebenso kritisch ist der Schutz sensibler Daten. Datenschutzanforderungen wie die DSGVO oder branchenspezifische Regularien müssen bereits im Design von Anwendungen berücksichtigt werden (Privacy-by-Design). Tools wie der SAP Connectivity Service sichern zudem die Verbindung zu On-Premise-Systemen ab, während Verschlüsselung sowohl bei ruhenden als auch übertragenen Daten Standard sein sollte.
Die dynamische Natur der Cloud erfordert ein proaktives Monitoring. Die SAP BTP Cockpit-Tools bieten hierfür Echtzeit-Einblicke in Ressourcennutzung und Kosten, sodass Budgetabweichungen früh erkannt werden können. Automatisierung spielt dabei eine Schlüsselrolle: Infrastructure-as-Code (IaC) mit Tools wie Terraform standardisiert die Bereitstellung von Umgebungen und reduziert menschliche Fehler. Gleichzeitig lässt sich durch CI/CD-Pipelines nicht nur die Auslieferung von Software optimieren, sondern auch ein automatisches Failover in Multi-Data-Center-Architekturen realisieren – ein entscheidender Faktor für Hochverfügbarkeit und Disaster Recovery.
Ein häufiges Missverständnis in der Cloud ist die Annahme, der Anbieter trage die volle Verantwortung für Sicherheit. Tatsächlich handelt es sich um ein Shared-Responsibility-Modell: SAP gewährleistet den Betrieb der physischen Infrastruktur, Software-Patches und die globale Verfügbarkeit der Plattform. Kunden hingegen sind für die Konfiguration ihrer Konten, die Zugriffskontrolle, die Sicherheit ihrer Anwendungen und die Einhaltung compliance-relevanter Vorgaben verantwortlich. Diese Aufteilung erfordert eine enge Zusammenarbeit interner Teams – von der IT-Sicherheit bis zur Rechtsabteilung.
Compliance und Sicherheit in der SAP BTP sind keine Bremsklötze, sondern Grundvoraussetzungen für vertrauenswürdige Innovation. Unternehmen, die Governance-Strukturen frühzeitig etablieren, schaffen nicht nur rechtssichere Rahmenbedingungen, sondern auch eine Kultur der Verantwortung. Die Automatisierung von Sicherheitsprozessen, klare Rollendefinitionen und eine durchgängige Transparenz in der Ressourcennutzung bilden dabei die Säulen eines zukunftsfähigen Cloud-Ökosystems. Letztlich geht es darum, die Agilität der SAP BTP nicht gegen Sicherheit auszuspielen, sondern beides synergistisch zu verbinden – denn nur so entsteht nachhaltiger Mehrwert in der digitalen Transformation.
Dieses Modell lässt sich natürlich an individuelle Unternehmensgrößen und -anforderungen anpassen. Selbstverständlich stehen wir Ihnen auch jederzeit gerne persönlich zur Verfügung und unterstützen Sie bei der Umsetzung einer effektiven BTP Governance.
Nützliche weiterführende Informationen aus dem Bereich SAP finden Sie in unserem Blog und im Bereich Fachwissen auf unserer Webseite.
Erfahren Sie, wie Sie die Potenziale der SAP BTP mit Hilfe einer umfassenden Governance voll ausschöpfen können. Wichtige Themen, welche besprochen werden, sind:
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