Ende Oktober wurde der Beschluss gefasst, dass einige Schulen in Baden-Württemberg im Rahmen eines Pilotprojekts das cloudbasierte Office 365 Software-Paket von Microsoft testen. Damit wird ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung der Schulen unternommen. Gemäß Kultusministerium nehmen zwischen 20 und 30 Schulen am Projekt teil. Insbesondere geht es hierbei um die Bereitstellung einer dienstlichen Email-Adresse für alle Lehrkräfte sowie die Nutzung klassischer Büro-Software wie Word, Excel oder PowerPoint. Auch die Datenspeicherung in der Cloud sowie Microsoft Teams sollen genutzt werden.
Schulkonforme Office 365 Version für verbesserten Datenschutz
Lange gab es Bedenken bezüglich des Datenschutzes, weshalb nicht früher mit dem Test begonnen wurde. Nun wurde eine neue, speziell auf den Schulgebrauch ausgerichtete, Version von Office 365 lanciert. Diese ermöglicht die online Speicherung von Daten auf deutschen statt wie bisher auf ausländischen Servern. Außerdem sei die aktuell getestete Office Version besonders datensparsam, d.h. es werden weniger Daten an den Anbieter weitergegeben und die Option zum Erstellen von Nutzerprofilen ist eingeschränkt. Diese Veränderungen waren für den Landesdatenschutzbeauftragten Stefan Brink ausschlaggebend, um grünes Licht für das Pilotprojekt zu geben. Der Test soll nun zeigen, ob die Anforderungen an die Datensicherheit tatsächlich erfüllt werden können und die Software für den Einsatz an Schulen praktikabel ist.
Nutzen für die Schule steht im Fokus
Neben dem Test der Office 365 Software, stehen bereits die Open-Source Lösung Moodle mit dem Videokonferenz-Dienst Big Blue Botten, sowie der Messenger-Dienst Threema für die Nutzung zur Verfügung. Gemäß Brink werden auch weiterhin Alternativen zu Microsoft in Erwägung gezogen. So z.B. die Videokonferenz-Software Jitsi, den Cloud-Dienst Nextcloud und die Bürosoftware OnlyOffice. Letztendlich liegt die Entscheidung über die Nutzung digitaler Lösungen bei den Schulen selbst als datenschutzrechtlich Verantwortliche. Übergreifend eingesetzte Lösungen seien zwar wünschenswert, jede Schule hat aber die Möglichkeit, auch andere datenschutzkonforme Kommunikationsmöglichkeiten für sich zu etablieren. Im Fokus stehe immer der Nutzen für die Schule und nicht für einen bestimmten Anbieter. Für die dauerhafte Verwendung cloudbasierter Software an Schulen werde es allerdings notwendig sein, mehr Datenschutzbeauftragte einzustellen.
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