Nachhaltigkeit durch IT

In einer zunehmend digitalisierten Welt stellt sich die Frage, wie IT nicht nur für sich selbst, sondern auch als Katalysator für nachhaltigere Geschäftsprozesse wirken kann. IT kann Unternehmen helfen, effizienter zu arbeiten, Ressourcen zu schonen und Geschäftsmodelle umzustellen. Auf diese Weise wird die Umweltbelastung minimiert und eine nachhaltige Entwicklung gefördert. Im zweiten Teil unserer Blogreihe zum Thema nachhaltige IT beleuchten wir das Konzept Nachhaltigkeit durch IT. Sie zeigt innovative Wege auf, wie digitale Technologien Prozesse optimieren und nachhaltig gestalten können.

Hier geht es zur Übersicht der drei Bereiche von nachhaltiger IT: Die drei Bereiche von Sustainable IT – Rewion IT-Beratung & Services

Was Nachhaltigkeit in der IT bedeutet, ist im vorherigen Blogbeitrag zu lesen: Nachhaltigkeit in IT – Rewion IT-Beratung & Services

Verschiedene Nachhaltigkeits- und IT-Icons, die untereinander vernetzt sind. Im Hintergrund eine grün bepflanzte Stadt.
Nachhaltigkeit durch IT hat viele Facetten und Ausprägungen, die Auswirkungen auf alle Unternehmensbereiche haben.

Wie IT nachhaltige Geschäftsprozesse ermöglicht

Nachhaltigkeit durch IT bezieht sich auf den Einsatz von digitalen Technologien und IT-gestützten Lösungen, um in anderen Geschäftsbereichen positive ökologische, ökonomische und soziale Effekte zu erzielen. Von der Optimierung der Lieferkette über eine verbesserte Ressourcennutzung bis hin zur Implementierung energieeffizienter Prozesse – die digitale Transformation spielt eine zentrale Rolle, um Nachhaltigkeitsziele entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu unterstützen.

Digitalisierung zur Ressourcenoptimierung

Das IoT (Internet of Things) und KI-gestützte Datenanalyse ermöglichen eine detaillierte Überwachung und Steuerung von Ressourcen, Energieverbrauch und Emissionen in Echtzeit. Beispielsweise können IoT-Sensoren in Fabriken oder Produktionsstätten den Energieverbrauch laufend messen und ungenutzte Ressourcen identifizieren. Auf diese Weise lassen sich Optimierungen vornehmen, die den Energieverbrauch senken und Abfall reduzieren – ein zentraler Schritt hin zu umweltfreundlicheren Produktionsmethoden.

Beispiel: Ein führendes Automobilunternehmen nutzt IoT-basierte Systeme, um den Energieverbrauch seiner Maschinen in Echtzeit zu analysieren. Durch den gezielten Einsatz von Daten konnte der Energieverbrauch in der Fertigung um 15 % gesenkt und die CO₂-Emissionen merklich reduziert werden.

Effizientere Logistik durch digitale Plattformen

Ein weiteres Anwendungsgebiet von IT zur Förderung der Nachhaltigkeit ist die Optimierung von Logistik und Transport. Digitale Plattformen ermöglichen eine präzisere Planung und eine bessere Koordination von Lieferketten. Dadurch können Transportwege verkürzt und Treibstoffkosten sowie Emissionen reduziert werden.

Beispiel: Paket- und Versanddienste setzen auf KI-gestützte Routenoptimierung und Fahrzeugflottenmanagement, um ihre Lieferketten effizienter zu gestalten. So können sie nicht nur die Lieferzeiten verkürzen, sondern auch den Kraftstoffverbrauch und CO₂-Ausstoß pro Lieferung senken.

Digitale Zusammenarbeit und Remote Work

Der pandemiebedingte Boom der Remote-Arbeit hat gezeigt, wie IT helfen kann, den Bedarf an physischen Arbeitsplätzen und den Energieverbrauch von Büroräumen zu reduzieren. Durch digitale Tools wie Cloud-Plattformen und Videokonferenzsysteme konnten Unternehmen ihre Präsenz vor Ort verringern, Reiseaktivitäten einschränken und so ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren.

Beispiel: Unternehmen, die auf mobile und hybride Arbeitsformen setzen, konnten ihre Betriebsflächen verkleinern. Das führte zu einer verringerten Nachfrage nach Energie und Ressourcen für Gebäudebetrieb und Büroausstattung.

Green Coding – Nachhaltige Softwareentwicklung als Wegbereiter

Ein wichtiger Bestandteil der Nachhaltigkeit durch IT ist die Art und Weise, wie Software entwickelt und betrieben wird. Green Coding, auch als nachhaltige Softwareentwicklung bezeichnet, verfolgt das Ziel, Software ressourcenschonend zu gestalten und zu optimieren. Unternehmen können so den Energieverbrauch und damit den CO₂-Fußabdruck ihrer Anwendungen minimieren. Somit bietet diese Methode nicht nur Umweltvorteile, sondern verbessert auch die Effizienz und Performance von Software. Unternehmen können durch Green-Coding-Initiativen langfristig wirtschaftliche Vorteile erzielen.

Grüne Codezeilen auf schwarzem Hintergrund, die das Wort Change bilden.
Green Coding bedeutet Veränderung im gesamten Software-Lebenszyklus.

Green Coding beinhaltet verschiedene Praktiken, die in jeder Phase der Softwareentwicklung – vom Design bis zum Betrieb – angewandt werden können, um den Energieverbrauch und die Ressourcennutzung zu reduzieren. Diese Maßnahmen reichen von der Optimierung des Codes bis zur Verwendung ressourceneffizienter Algorithmen und effizienter Datenbanken. Ziel ist es, Anwendungen zu entwickeln, die weniger Rechenleistung und Speicherplatz benötigen. Dies ist besonders bei der Verarbeitung großer Datenmengen und in rechenintensiven Anwendungen relevant.

Beispiel: Durch die gezielte Reduzierung von „schwerem Code“, d. h. unnötigen Berechnungen und Datenabfragen, konnte ein Unternehmen den Energieverbrauch einer seiner wichtigsten Anwendungen um 30 % senken. Solche Einsparungen sind besonders in großen Rechenzentren relevant, in denen die Kosten für Energie und Kühlung erheblich sein können.

Nachhaltigkeit durch IT als Teil der ESG-Strategie

Die Rolle von IT zur Erreichung der ESG-Ziele wird häufig unterschätzt. Doch digitale Technologien können Unternehmen helfen, ihre Umweltverantwortung (Environmental), Sozialverantwortung (Social) und gute Unternehmensführung (Governance) auf ganzheitliche Weise zu fördern. Nachhaltigkeit durch IT ergänzt die Anstrengungen im Bereich der Nachhaltigkeit in der IT, indem sie über den eigentlichen IT-Bereich hinaus wirkt. Dadurch kann sie positive Effekte in sämtlichen Abteilungen erzielen.

Auf den Punkt gebracht – Maßnahmen zur Umsetzung

Hier sind einige Maßnahmen zusammengefasst, die Unternehmen ergreifen können, um den Mehrwert der IT für nachhaltige Geschäftsprozesse voll auszuschöpfen:

  1. Digitalisierung der Lieferketten: Digitale Tools für das Supply Chain Management ermöglichen die Überwachung und Steuerung des Ressourcenverbrauchs und der Emissionen entlang der Lieferkette.
  2. IoT-gestützte Produktionsüberwachung: Durch den Einsatz von IoT-Sensoren und Machine-Learning-Algorithmen können Produktionsprozesse energie- und ressourcenschonender gestaltet werden.
  3. Förderung von Remote Work: Unternehmen sollten digitale Zusammenarbeitstools fördern, um den Bedarf an physischen Räumen und den Energieverbrauch zu reduzieren.
  4. Green Coding: Durch optimierte Algorithmen, schlankeren Code und effizientere Datenstrukturen wird der Rechenaufwand gesenkt. Das reduziert den Energieverbrauch von Anwendungen im gesamten Lebenszyklus.
  5. Transparente Berichterstattung: Digitale Lösungen zur ESG-Berichterstattung ermöglichen es Unternehmen, ihre Fortschritte in Echtzeit zu verfolgen und nachhaltigkeitsbezogene Daten transparent darzustellen.

Ausblick: Nachhaltigkeit durch IT als Erfolgsfaktor

Nachhaltigkeit durch IT ermöglicht es Unternehmen, nachhaltige Transformation nicht nur innerhalb der IT-Abteilung, sondern in sämtlichen Bereichen des Unternehmens zu fördern. Es wird deutlich, dass digitale Technologien ein bedeutendes Potenzial haben, nachhaltige Werte zu schaffen und ESG-Ziele zu erreichen. Unternehmen, die diese Chance nutzen, stärken nicht nur ihre ökologische und soziale Verantwortung, sondern schaffen auch wirtschaftliche Vorteile durch Effizienzgewinne und Kostensenkungen.

Im dritten und letzten Teil unserer Blogreihe werden wir uns mit IT für die Gesellschaft beschäftigen. Darin zeigen wir auf, wie IT über Unternehmensgrenzen hinweg positive gesellschaftliche Veränderungen unterstützen kann. Denn die IT hat das Potenzial, mehr als nur ein Werkzeug für wirtschaftliche Effizienz zu sein – sie kann ein Treiber für eine nachhaltige und gerechtere Gesellschaft sein.

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Hannah Herbst

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