Auch in der Gesundheitsbranche kann die Digitalisierung nicht umgangen werden. Krankenhäuser sind verpflichtet, ihre sensiblen Patientendaten zu schützen, indem sie sich an Datenschutzanforderungen halten. Denn Datenschutzverletzungen innerhalb eines Krankenhauses können neben finanziellen Schäden auch das Vertrauen der Patienten beeinträchtigen.
Aller Vorsicht zum Trotz: Die Vorbereitung auf den Notfall ist eine Notwendigkeit für Krankenhäuser. Ein Ansatz? Das Datenschutz-Notfallmanagement.
Beim Datenschutz-Notfallmanagement handelt es sich um Maßnahmen, die im Krankenhaus zur Bewältigung von Datenschutzverletzungen eingesetzt werden. Diese erlauben der Krankenhausorganisation eine schnelle und effektive Reaktion auf den vorliegenden Vorfall.
Hierbei sind alle Prozesse und Ressourcen beinhaltet, welche zur Erkennung, Analyse und Behebung eines Datenschutzvorfalles notwendig sind.
Das Datenschutz-Notfallmanagement ist demnach in drei Bereiche zu unterteilen:
Für Verantwortliche im Krankenhaus bietet der BSI-Standard 200-4 eine strukturierte Grundlage und stellt den Organisationen (in diesem Fall den Krankenhäusern) Methoden und Werkzeuge zur Verfügung, die der Absicherung der Prozesse und einer schnellen Bearbeitung der Vorfälle dienen.
In Krankenhäusern wird täglich eine große Anzahl an besonderen Kategorien personenbezogener Daten verarbeitet und Krankenhäuser befinden sich (technisch) in einer vulnerablen Situation. Offensichtlich ist, dass dies einen erhöhten Bedarf an Prävention und Organisation verlangt, weshalb das Datenschutz-Notfallmanagement in Krankenhäusern eingesetzt werden sollte. Im Einzelnen ergibt sich dies aus folgenden Punkten:
Ein gut implementiertes Datenschutz-Notfallmanagement in Krankenhäusern erzielt folgende Vorteile:
Ein gut implementiertes und strukturiertes Datenschutz-Notfallmanagement im Krankenhaus durchläuft folgende fünf Phasen:
Die Initiierung eines Datenschutz-Notfallmanagements erfordert die Beteiligung der Führungsebene. Die Zielsetzung, der Geltungsbereich und die Vorgehensweise müssen an die spezifischen Gegebenheiten des Krankenhauses angepasst werden. Der Datenschutzbeauftragte spielt hierbei eine zentrale Rolle.
In dieser Phase werden die Rahmenbedingungen analysiert und definiert. Hierbei wird festgelegt, wer die Akteure und welche Themen von Relevanz sind.
Für den Krisenfall verteilt das Team Rollen und Verantwortlichkeiten. Dabei entsteht eine besondere Aufbauorganisation (BAO), welche in Notfällen agiert.
Die Phase der Konzeption und Planung stellt zudem sicher, dass korrekte Dokumentation der relevanten Information und regelmäßige Schulungen für die Mitarbeiter umgesetzt sind.
In Notfallsituationen übernimmt die BAO die Leitung und die damit einhergehende Entscheidungsfindung. Dies sieht wie folgt aus:
Die BAO folgt klaren Prozessen und ermöglicht somit eine schnelle Erkennung und Bewertung der Datenschutzvorfälle. Zudem sorgen vorgefertigte Maßnahmenpläne wie z.B. das Trennen von IT-Infrastrukturen vom Netz für eine sofortige Handlungsfähigkeit im Notfall.
Regelmäßige Tests und Übungen, wie beispielsweise simulierte Phishing-Angriffe, sind notwendig, um Schwachstellen zu identifizieren. Festgelegte KPIs wie die Zeitspanne zwischen Detektion des Datenschutzvorfalles bis hin zur Alarmierung helfen bei der Bewertung der Leistungsfähigkeit.
Nach einem Vorfall oder einer Übung überarbeitet das Team die bestehenden Maßnahmen anhand von Soll-Ist-Vergleichen und schließt somit Lücken im System, um die Effizienz zukünftig zu steigern.
Der Einsatz des Datenschutz-Notfallmanagements in Krankenhäusern ist notwendig, um Datenschutzverletzungen erfolgreich zu begegnen. Durch regelmäßige Schulungen und Überprüfungen aller Beteiligten ist es in Krankenhäusern möglich, sich vor Angriffen zu schützen und die Fertigkeiten des Teams im Bereich Datenschutz auszubauen.
Die Anwendung des BSI-Standard 200-4 auf die besonderen Herausforderungen des Datenschutzes bietet hierfür eine gute Grundlage, die Krankenhäuser einsetzen sollten.
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Finden Sie hier eine Übersicht unserer Leistungen , Produkte, Whitepaper und Best Practices zum Thema.
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