Datenschutz ist teuer: Kostencheck

Für Unternehmen mag es sehr verlockend wirken, beim Datenschutz Abstriche zu machen, um Kosten zu sparen oder Prozesse zu vereinfachen. Eine genauere Betrachtung zeigt jedoch, dass ein solcher Verzicht auf sicheren Datenschutz nicht nur rechtlich bedenklich, sondern auch wirtschaftlich riskant ist.

Die wahren Kosten des Datenschutzverzichts

Um die finanziellen Auswirkungen eines Datenschutzverzichts zu veranschaulichen, betrachten wir eine fiktive Kostengegenüberstellung:

  • Durchschnittliches Bußgeld bei einem Datenschutzverstoß: 4,11 Millionen Euro (Bis zu 4% des weltweiten Konzernumsatzes oder 20 Millionen Euro. Je nachdem, was höher liegt.)
  • Durchschnittlicher Umsatzverlust durch verlorene Kunden: 3 Millionen Euro (Entspricht 15% eines angenommenen Jahresumsatzes von 20 Millionen Euro.)
  • Gesamtkosten bei Verzicht auf Datenschutz in diesem Beispiel: 7,21 Millionen Euro

Im Vergleich dazu betragen die Bestellung und Beschäftigung eines Datenschutzbeauftragten, in diesem Beispiel intern, ein Jahresgehalt für einen Mitarbeitenden. Trotz oder gerade wegen ihrer großen Zahl dürften auch die Kosten für externe Datenschutzbeauftragte niedriger liegen als die fiktiven Kosten nach Datenschutzvorfällen. Diese Zahlen verdeutlichen drastisch, dass die Kosten für einen angemessenen Datenschutz nur einen Bruchteil der potenziellen Schäden ausmachen, die durch Verstöße entstehen können.

Immaterielle Kosten: Vertrauensverlust und Imageschäden

Was für viele Unternehmen gar nicht offensichtlich ist: Ein Datenschutzverstoß kann das Vertrauen der Kunden und Vertragspartner nachhaltig erschüttern. Der daraus resultierende Reputationsschaden lässt sich oft nur schwer beziffern, kann aber langfristige negative Auswirkungen auf den Geschäftserfolg haben. Umgekehrt kann aber ein gut umgesetzter Datenschutz auch ein Wettbewerbsvorteil sein, insbesondere gegenüber Mitbewerbern.

Vorteile eines robusten Datenschutzes

Ein sorgfältiger Umgang mit personenbezogenen Daten von Kunden oder Partnern bringt hingegen zahlreiche Vorteile:

  • Wettbewerbsvorteil: Unternehmen, die Datenschutz ernst nehmen, gewinnen das Vertrauen ihrer Kunden und Partner und heben sich positiv von der Konkurrenz ab.
  • Rechtssicherheit: Ein gut implementiertes Datenschutzmanagementsystem minimiert das Risiko von Verstößen und damit verbundenen Strafen.
  • Effizienzsteigerung: Die Auseinandersetzung mit Datenschutzprozessen führt oft zu einer Optimierung von Geschäftsabläufen.
  • Mitarbeiterzufriedenheit: Nicht zuletzt steigt das Vertrauen der Mitarbeitenden in das Unternehmen. Oft sind auch personenbezogene Daten der Mitarbeitenden bei Datenschutzvorfällen betroffen. Dies kann zu Unzufriedenheit und Unverständnis führen. Insbesondere, wenn das Unternehmen nicht “alles in seiner Macht stehende” unternommen hat.

Was bleibt?

Die Zahlen und Vorteile sprechen eine deutliche Sprache: Der Verzicht auf sicheren Datenschutz ist für Unternehmen keine Option. Die potenziellen Kosten und Risiken übersteigen die Investitionen in angemessene Datenschutzmaßnahmen bei weitem. Stattdessen sollten Unternehmen Datenschutz als Chance begreifen, Vertrauen aufzubauen, Prozesse zu optimieren und sich im Wettbewerb zu differenzieren.

Investitionen in den Datenschutz sind letztlich Investitionen in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Daten sind und werden in der Zukunft weiterhin ein wichtiges Unternehmens-Asset sein. Unternehmen, die dies frühzeitig erkennen, sicher handeln und geeignete Maßnahmen umsetzen, werden langfristig profitieren.

Gegenüberstellung externer vs. interner Datenschutzbeauftragter: Datenschutzbeauftragter: Extern vs. intern – Rewion IT-Beratung & Services

Letzter Blogartikel: Datenschutz-Prüfkatalog für (Messenger-)Dienste – Rewion IT-Beratung & Services

Können wir Ihnen helfen?

Können wir Ihnen helfen?

David Morva

Beitrag teilen:

Mehr Informationen, einen Austausch oder konkrete Unterstützung im Projekt?

Anfrage senden

Nach oben scrollen